Weniger Fahrten zur Arbeit und strengere Tempolimits in der EU: So könnten laut Greenpeace Millionen Tonnen Öl eingespart werden. Und zudem würden die Bürger finanziell entlastet.
Strengere Tempolimits, mehr Fahrgemeinschaften, mehr Homeoffice: Das könnte laut Greenpeace den Ölvebrauch in der EU massiv senken. So würden etwa 50 Millionen Tonnen weniger Öl verbraucht - dies entspreche den Treibhausgasemissionen von 120 Millionen mit fossilen Brennstoffen betriebenen Autos, rechnen die Umweltschützer vor.
Und das würde sich auch im Portemonnaie der Bürger*innen bemerkbar machen: Die Menschen könnten so mehr als 60 Milliarden Euro sparen. Laut dem EU-Statistikamt Eurostat war alleine der Straßenverkehr für knapp die Hälfte des Ölverbrauchs in der Europäischen Union verantwortlich.
Die letzten zwei Jahre waren ein ungewolltes Sozial-Experiment. Die Erfahrung gibt der Forschung unerwartete Impulse. Neue Ideen für eine mögliche Zukunft.
Nahverkehr stärken - Lebenshaltungskosten senken
Initiativen in Deutschland und anderen EU-Ländern, mit denen der öffentliche Nahverkehr kostenlos oder bezahlbarer gemacht wurden, hätten nachweislich die Energie- und Lebenshaltungskosten gesenkt. Ärmere Menschen hätten dadurch auch mehr Zugang zu Mobilität bekommen, hob Greenpeace hervor. Zudem habe es weniger Autoverkehr und weniger Staus in den Städten gegeben.
-
Greenpease dringt auch seit längerem auf mehr Homeoffice, um den Ölverbrauch zu senken. Einer früheren Greenpeace-Studie zufolge könnte in Deutschland der CO2-Ausstoß im Verkehr um 5,4 Millionen Tonnen pro Jahr reduziert werden, wenn 40 Prozent der Arbeitnehmenden dauerhaft an zwei Tagen pro Woche von Zuhause ihren Job machten. Das entspricht demnach 18 Prozent aller durch Pendeln entstehenden Emissionen.
1,4 Tage Homeoffice im Schnitt in Deutschland üblich
Doch wie sieht es mit Homeoffice in Deutschland und anderen Ländern aktuell aus? Nach zweieinhalb Jahren Corona-Pandemie ist das Heimbüro laut einer vom Ifo-Institut veröffentlichten Umfrage zum weltweit verbreiteten Arbeitsplatz geworden.
Im Schnitt aller Branchen und Arbeitnehmenden sind in den abgefragten 27 Ländern 1,5 Tage Homeoffice pro Woche üblich. Deutschland liegt mit 1,4 Tagen knapp darunter. In Frankreich sind es 1,3 Tage, in den USA 1,6 und in Japan 1,1 Tage.
Die Umfrage zeigt auch: Das Heimbüro ist den Mitarbeitern lieber als ihren Chefs. Im Schnitt aller 27 Länder würden die 36.000 Befragten gern 1,7 Tage pro Woche zu Hause arbeiten. Die Unternehmen sähen ihre Belegschaften aber gern häufiger im Büro: Von den Firmen für ihre Mitarbeiter vorgesehen beziehungsweise erwünscht sind im Schnitt demnach nur 0,7 Tage Homeoffice pro Woche.