Die Bafin hat die Bremer Tochter des britisch-australischen Finanzkonglomerats Greensill bereits Anfang März geschlossen. Es geht um den Vorwurf der Bilanzfälschung.
Nach der Insolvenz der Bremer Greensill Bank hat die Finanzaufsicht Bafin den Weg geebnet, damit Privatanleger ihr Geld zurückbekommen. Man habe den Entschädigungsfall festgestellt, teilte die Aufsichtsbehörde mit.
Das ist die Voraussetzung, damit die Einlagensicherung greift und vor allem Privatanleger binnen sieben Arbeitstagen entschädigt werden. Die gesetzliche Einlagensicherung tritt dann im anstehenden Insolvenzverfahren als Gläubiger auf und wird aus der Insolvenzmasse vorrangig bedient.
Laut dem Bundesverband deutscher Banken (BdB) ist ein Privatanleger bei Greensill nicht nur über die gesetzliche Einlagensicherung mit bis zu 100.000 Euro abgesichert, sondern es werden auch Ansprüche über einen Einlagensicherungsfonds bedient, in den Banken freiwillig eingezahlt haben.
Einlagen mit bis zu 75 Millionen Euro abgesichert
Über diesen Sicherungsfonds des BdB sind Einlagen bis zur Sicherungsgrenze von rund 75 Millionen Euro pro Einleger geschützt. Der Bundesverband deutscher Banken teilte mit, dass sich die Einlagensicherung in Kürze mit Anlegern in Verbindung setzen werde, um die Entschädigung vorzunehmen.
Nach Informationen aus Finanzkreisen stehen bei der Bremer Bank rund 3,6 Milliarden Euro an Einlagen im Feuer. Davon dürften etwa 3,1 Milliarden Euro durch die gesetzliche Einlagensicherung sowie den Einlagensicherungsfonds des BdB gesichert sein.
Das gilt vor allem für das Geld von Privatkunden. Banken müssen die Einlagensicherung finanzieren - die Ausfälle bei Greensill dürften also auch andere Banken finanziell belasten.
Greensill: Auch 26 deutsche Kommunen betroffen
Auch 26 deutsche Kommunen bemühen sich um Schadensbegrenzung. Die Städte hätten sich auf ein abgestimmtes Vorgehen geeinigt, "um aus einer vorhandenen Insolvenzmasse zumindest noch Teile ihrer Anlagen zurückzuerhalten", teilte die NRW-Stadt Monheim und sprach damit für die Gruppe der Kommunen, die 255 Millionen Euro bei Greensill angelegt haben.
Haftungsansprüche sollen gemeinschaftlich geprüft werden. Auch Osnabrück, Eschborn und Emmerich gehören dazu.
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Bafin sieht Bilanzfälschung
Die Bafin hatte die Bremer Tochter des britisch-australischen Finanzkonglomerats Greensill Anfang März bereits für den Kundenverkehr geschlossen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Greensill Bank AG, die Bafin hatte Strafanzeige gestellt. Dem Vernehmen nach geht es um den Vorwurf der Bilanzfälschung.