Die Folgen des Ukraine-Kriegs bremsen die deutsche Wirtschaft erheblich. Das Ifo-Institut rechnet für 2022 mit einem deutlichen Anstieg der Inflation auf bis zu 6,1 Prozent.
Hohe Energiepreise, fehlende Rohstoffe und Lieferengpässe: Die Folgen des Ukraine-Kriegs bremsen die deutsche Wirtschaft laut Ifo-Institut 2022 deutlich nach unten.
Russlands Krieg in der Ukraine bremst die Wirtschaft und beschleunigt nach Einschätzung des Ifo-Instituts die Inflation in Deutschland.
Ifo befürchtet höchste Inflation seit 1982
Die Inflation dürfte auf 5,1 bis 6,1 Prozent steigen. Das wäre die höchste Rate seit 1982. Durch den Anstieg der Verbraucherpreise gehe allein bis Ende März Kaufkraft von etwa 6 Milliarden Euro verloren.
Die vollen Auftragsbücher der Industrie und die Normalisierung bei der Pandemie gäben der Konjunktur zwar einen kräftigen Schub. Aber der Krieg "dämpft die Konjunktur über deutlich gestiegene Rohstoffpreise, die Sanktionen, zunehmende Lieferengpässe bei Rohmaterialien und Vorprodukten sowie erhöhte wirtschaftliche Unsicherheit", sagte Wollmershäuser.
Die Inflation bleibt hoch und liegt im Februar bei 5,1 Prozent, so das Statistische Bundesamt. Dazu ZDF-Börsenexperte Frank Bethmann.
Zwei Prognosen: Optimistisch und pessimistisch
Wegen der unsicheren Lage berechnete das Ifo-Institut zwei Prognosen:
- Im optimistischen Szenario sinkt der Ölpreis von derzeit 101 Euro pro Fass schrittweise auf 82 Euro bis zum Jahresende, und der Preis für Erdgas sinkt parallel.
- Im pessimistischen Szenario steigt der Ölpreis bis Mai auf 140 Euro pro Fass und sinkt erst dann auf 122 Euro zum Jahresende. Die Energiekosten wirken sich stark auf die privaten Konsumausgaben aus. Sie könnten je nach Entwicklung zwischen 3,7 und 5 Prozent steigen.
Ifo-Vorhersage: Zahl der Arbeitslosen sinkt
Auf jeden Fall dürfte die Zahl der Arbeitslosen auf unter 2,3 Millionen sinken, sagten die Wirtschaftsforscher voraus. Allerdings dürfte die Kurzarbeit im pessimistischen Szenario deutlich zunehmen. Die Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen sollen im besten Fall um 3,9 Prozent steigen und im pessimistischen Szenario stagnieren.