Ifo-Umfrage: Unternehmen wollen Kosten stärker weitergeben

    Ifo-Umfrage:Unternehmen wollen Kosten stärker weitergeben

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    Eine Ifo-Umfrage zeigt, dass deutsche Unternehmen die gestiegenen Einkaufspreise bislang nur langsam und unvollständig an ihre Kunden weitergegeben haben. Das soll sich ändern.

    Eine Passantin mit Einkaufstüten geht durch die Innenstadt.
    Unternehmen wollen die gestiegenen Kosten bald stärker an ihre Kunden durchreichen.
    Quelle: dpa

    Deutsche Unternehmen geben ihre gestiegenen Einkaufspreise laut einer Umfrage des Ifo-Instituts bisher nur langsam und in Teilen an ihre Kunden weiter. Demnach haben die Firmen in den vergangenen Monaten ihre Einkaufspreise erst zu 34 Prozent durchgereicht, wie das Münchner Institut mitteilte. Erst in den kommenden Monaten wollen sie das ändern. Bis April 2023 planen sie, die Weitergabe auf 50 Prozent zu erhöhen.
    Das Ifo-Institut befragte im Oktober 6.500 Unternehmen aus allen Branchen.
    Eine Person hält einen leeren Gitterkorb. Im Hintergrund verschwommen das Innere eines Supermarktes.
    Das Dreifache für Gas und Strom, Obst und Gemüse nahezu unerschwinglich, Alltägliches wird zum Luxusgut. Menschen, die bisher einigermaßen über die Runden kamen, müssen jetzt jeden Euro umdrehen.06.11.2022 | 30:10 min

    Inflationsdruck könnte zunehmen

    Eine schwache Nachfrage, Wettbewerbsdruck und langfristige Vertragslaufzeiten hemmten die Firmen nach ihren eigenen Angaben bei Preiserhöhungen. Die verzögerte Weitergabe der Einkaufspreise wird nach Einschätzung des Ifo-Instituts Einfluss auf die künftige Preisdynamik haben.

    Dies führt voraussichtlich zu weiterem Inflationsdruck bei den Verbraucherpreisen in den nächsten Monaten.

    Manuel Menkhoff, Ifo-Forscher

    Die Ifo-Forscher haben bei der Umfrage erhebliche Unterschiede in einzelnen Bereichen der deutschen Wirtschaft festgestellt. Demnach planen die Industriebetriebe, die höhere Einkaufspreise für Energie, Rohstoffe und Vormaterialien am stärksten durchzureichen, mit 68 Prozent.
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    Starke Unterschiede im verarbeitenden Gewerbe

    Es folgt der Bausektor mit 66 Prozent. Im Handel sind es demnach 53 Prozent und bei den Dienstleistern nur 36 Prozent.
    Allerdings haben die Ifo-Experten im verarbeitenden Gewerbe ebenfalls starke Unterschiede feststellen können. "In der Industrie allein reicht die Spanne von 89 Prozent bei den Produzenten von Schuhen und Lederwaren bis zu 38 Prozent in der Getränkeherstellung", heißt es in der Mitteilung.
    Quelle: dpa, Reuters

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