Tarifverhandlungen: IG Metall fordert Vier-Tage-Woche

    Stahlindustrie:IG Metall fordert Vier-Tage-Woche

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    Die IG Metall will mit der Forderung nach einer Vier-Tage-Woche in die Tarifverhandlungen für die nordwestdeutsche Stahlindustrie gehen - bei vollem Lohnausgleich.

    Symbolbild: Blechrollen
    In der Stahlindustrie soll bald die Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich gelten, fordert die IG-Metall.
    Quelle: dpa

    Der Verhandlungsführer der IG-Metall in der nordwestdeutschen Stahlindustrie Knut Giesler will mit der Forderung nach Einführung der Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich in die kommende Tarifrunde gehen.

    Wir wollen eine echte Entlastung für die Beschäftigten erreichen, ohne dass sie deshalb weniger verdienen.

    Knut Giesler, Verhandlungsführer der IG Metall in der nordwestdeutschen Stahlindustrie

    Ein solcher Schritt wäre nach seinen Worten ein großer Fortschritt für die Lebensqualität und die Gesundheit der Beschäftigten.

    Belegschaft steht hinter der Forderung der IG Metall

    In der nordwestdeutschen Stahlindustrie mit den Ländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen und Bremen wird in aller Regel der Pilotabschluss für die gesamte Branche erzielt. Die bisherigen Rückmeldungen aus den Stahlbelegschaften dazu seien ausgesprochen positiv, sagte Giesler.
    Gleichzeitig werde die Vier-Tage-Woche die Stahlindustrie nach seiner Einschätzung attraktiver für junge Menschen machen, die beim Umbau der kohlebasierten Schwerindustrie hin zu grünem Stahl in den kommenden Jahren dringend benötigt würden.

    Stahlarbeiter sollen noch 32 Stunden pro Woche arbeiten

    Zugleich sei die Vier-Tage-Woche auch eine Möglichkeit, die im Zuge des grünen Umbaus der Stahlindustrie zu erwartenden Arbeitsplatzverluste zu verhindern.
    Konkret schwebt Giesler dem Bericht zufolge für die Einführung der Vier-Tage-Woche in der Stahlindustrie die Senkung der Wochenarbeitszeit von 35 auf 32 Stunden vor, bei vollem Lohnausgleich. Dies sei in der Verwaltung und im Zwei-Schicht-Betrieb allerdings deutlich einfacher umzusetzen, als im Drei-Schicht-Betrieb.
    Die IG Metall geht der Zeitung zufolge davon aus, dass diese Reduzierung eine längere Zeit, womöglich mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird - auch, um die Arbeitgeber bei der Umstellung der Dienst- und Schichtpläne nicht zu überfordern. "Wir brauchen hier längere Einschleichzeiten", sagte Giesler.
    Quelle: dpa

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