Die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland steigen und steigen. Der Trend hat sich nach Einschätzung der Bundesbank im vergangenen Jahr noch verschärft.
Der Trend zu überhöhten Immobilienpreisen in deutschen Städten hat sich im vergangenen Jahr verschärft. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse der Bundesbank.
"Gemäß aktuellen Schätzergebnissen lagen die Immobilienpreise in den Städten im Jahr 2021 zwischen 15 Prozent und 40 Prozent über dem Preis, der durch soziodemografische und wirtschaftliche Fundamentalfaktoren angezeigt ist", heißt es in dem Bericht der Bundesbank.
Zum Vergleich: Im Jahr 2020 hatte die Spanne noch 15 bis 30 Prozent betragen. Allerdings sei die Einschätzung der Preise bei Wohnimmobilien derzeit mit besonders hoher Unsicherheit behaftet, betonte die Bundesbank.
Immobilienpreise nicht nur in Städten gestiegen
Gründe dafür seien die teilweise noch ungewissen und länger anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie - beispielsweise auf die verfügbaren Einkommen - sowie die kräftigen Steigerungen der Baupreise.
Im vergangenen Jahr dürften sich nach Einschätzung der Bundesbank auch Wohnimmobilien außerhalb der städtischen Gebiete stark verteuert haben. Die Experten begründen dies mit der weiterhin hohen Nachfrage und mit Lieferengpässen, die zu deutlich gestiegenen Materialkosten beim Wohnungsneubau geführt hätten. Gleichwohl habe auch das Wohnraumangebot kräftig zugenommen.
Warnung vor Überbewertung an Immobilienmarkt
Die Bundesbank warnt schon seit Jahren vor Überbewertungen am Immobilienmarkt. Die hochschnellenden Immobilienpreise in Deutschland und in anderen europäischen Staaten haben inzwischen auch die EU-Risikowächter auf den Plan gerufen.
Nach Einschätzung des Europäischen Ausschusses für Systemrisiken (ESRB) sollte Deutschland mehr tun, um den Preisschub einzudämmen. Schätzungen deuteten auf eine "hohe und wachsende Überbewertung" hin. Der Risikorat der EU empfahl, bei der Immobilienfinanzierung eine Obergrenze für das Verhältnis von Kredithöhe zu Immobilienwert einzuführen.
Banken müssen größere Krisenpolster bilden
Die Finanzaufsicht Bafin hat bereits strengere Regeln für Geldhäuser auf den Weg gebracht. Sie hat verfügt, dass Deutschlands Banken als Vorsorge für mögliche Rückschläge etwa auf dem Immobilienmarkt in den nächsten zwölf Monaten einen zusätzlichen Kapitalpuffer ansparen müssen.
Neu eingeführt werden soll zum 1. April ein zusätzlicher Puffer, der spezifisch Wohnimmobilien-Kredite absichert.
- "Ein Schlag ins Gesicht vieler Mieter"
Kommunen konnten bis vor Kurzem Mietwucher durch das kommunale Vorkaufsrecht verhindern. Doch das wurde gekippt.