Die Inflation in Deutschland ist wegen des Ukraine-Kriegs und anziehender Energiepreise im April auf 7,4 Prozent gestiegen. Dies ist der höchste Stand seit dem Herbst 1981.
Die Inflationsrate in Deutschland ist im April weiter gestiegen. Die Verbraucherpreise lagen um 7,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag anhand vorläufiger Berechnungen mitteilte. Im März war die jährliche Teuerungsrate auf 7,3 Prozent geklettert, binnen eines Monats legte sie um 0,8 Prozent zu.
Vor allem Energiepreise gestiegen
Vor allem stark gestiegene Energiepreise hoben die Inflation an. Der Krieg in der Ukraine hat diesen Trend noch verstärkt. Hinzu kommen Engpässe durch unterbrochene Lieferketten aufgrund der Corona-Pandemie. Dienstleistungen verteuerten sich im Jahresvergleich laut Statistik um 2,9 Prozent. Die Netto-Kaltmieten kletterten um 1,6 Prozent.
Höhere Inflationsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro dann weniger leisten können. Die Bundesregierung hat inzwischen zwei milliardenschwere Pakete geschnürt, um die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland zu entlasten.
Ähnlich hoch wie im April war die Inflationsrate zuletzt im Herbst 1981, als infolge des Ersten Golfkriegs zwischen dem Irak und dem Iran die Mineralölpreise ebenfalls stark gestiegen waren, wie die Statistiker mitteilten.
Keine Entwarnung in Sicht
In ihren jüngsten Prognosen geben Volkswirte mit Blick nach vorne keine Entwarnung: Sie rechnen für das Gesamtjahr 2022 mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate von mehr als 6 Prozent in Europas größter Volkswirtschaft. Das wäre die höchste Inflation seit der deutschen Wiedervereinigung 1990. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 erhöhten sich die Verbraucherpreise in Deutschland im Jahresdurchschnitt um 3,1 Prozent.
- Was tun gegen immer höhere Preise?
Steigende Preise machen Verbrauchern Sorgen. Die Inflation ist im April auf einen Höchstwert gestiegen. Kann eine Mehrwertsteuersenkung helfen?