2,2 Prozent im November:Inflation zieht weiter an
von Valerie Haller
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Die Inflation steigt auch im November - ein Trend, der sich wohl erst mal fortsetzen wird. Teurer wurden vor allem Dienstleistungen und Nahrungsmittel.
Die Preise sind über die letzten drei Jahre massiv angestiegen. Das wirkt sich auf das Leben von allen aus - egal ob bei der Miete oder den Lebensmitteln.28.11.2024 | 2:45 min
Das Leben in Deutschland ist noch mal teurer geworden. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im Schnitt um 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das teilte das statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung mit. Das ist der höchste Wert seit Juli. Denn im August stieg die Inflation zu ersten mal wieder.
Tiefer in die Tasche greifen mussten Verbraucher vor allem für Dienstleistungen, wie Pauschalreisen, Versicherungen, Restaurantbesuche oder Autoreparaturen. Diese schlugen im November mit 4,0 Prozent mehr zu Buche als noch vor einem Jahr. Nahrungsmittel verteuerten sich um 1,8 Prozent. Interessant für Plätzchenbäckerinnen und -bäcker in der Adventszeit: Butter kostete teilweise über 40 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Inflation in Deutschland (inkl. Nahrung und Energie)
ZDFheute Infografik
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Preise für Heizen und Tanken sinken
Weniger zahlen mussten Verbraucher hingegen fürs Heizen und Tanken. Energie verbilligte sich um 3,7 Prozent gegenüber November 2023.
Rechnet man die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel heraus, kommen die Statistiker aus Wiesbaden auf eine Inflationsrate von 3,0 Prozent. Die sogenannte Kerninflation ist für Ökonomen ein wichtiger Indikator für die allgemeine Teuerung. Solange sie über der 2-Prozent Zielmarke der Europäischen Zentralbank liegt, sind Zinssenkungen weniger wahrscheinlich.
Was genau ist die Inflation? Wie wird sie ermittelt? Und warum unterliegt sie so starken Schwankungen? Antworten auf häufige Fragen. 28.11.2024 | 1:21 min
Vorübergehend höhere Inflation
Nach Ansicht von Volkswirten wird die Inflation zwar auch in den kommenden Monaten weiter anziehen. Aber keiner der Experten rechnet mit einer großen Teuerungswelle, eher mit einem moderaten Anstieg. Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust, meint:
Ähnlich sieht das die Bundesbank. Nach ihrer Einschätzung müssen sich die Menschen bis ins neue Jahr vorübergehend auf höhere Inflationsraten einstellen. Dazu tragen vor allem Sondereffekte bei.
Trotz moderater Inflationsrate bleiben die Preise hoch. Ernteprobleme, gestörte Lieferketten: die Ursachen seien vielfältig, so Wirtschaftsexperte Florian Neuhann.28.11.2024 | 2:49 min
Das Deutschlandticket wird teurer und private Krankenversicherungen werden voraussichtlich ihre Tarife kräftig anheben. Auch für Dienstleistungen dürften weiter teurer werden. Ein Grund dafür sind deutliche Lohnsteigerungen in diesem Jahr.
Wie reagiert die EZB?
Die neuen Inflationszahlen beobachtet auch die Europäische Zentralbank in Frankfurt ganz genau. Am 12. Dezember will sie das nächste Mal über die Zinsen entscheiden.
Die EZB hat den Leitzins um 0,25 Prozent gesenkt, um das Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen.12.09.2024 | 3:02 min
Da die Inflation aktuell wieder etwas anzieht, spricht einiges dafür, dass die Notenbanker die Zinsen zwar nochmals senken werden, aber eben nicht so stark. Viele Volkswirte gehen von einem Schritt nach unten um 0,25 Prozentpunkte aus.
Die EZB hat die Zinsen dieses Jahr schon drei mal gesenkt. Niedrigere Zinsen helfen der schwächelnden Konjunktur. Wirtschaft und Verbraucher bekommen tendenziell günstigere Kredite, um zu investieren und zu konsumieren.
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