Die Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen - da ist vor allem die Inflation. Welche Folgen hat eine hohe Rate? Fragen an Expertin Veronika Grimm.
Veronika Grimm vom Sachverständigenrat der Bundesregierung zur Inflation
Die vierte Corona-Welle hat die deutsche Wirtschaft zum Ende des vergangenen Jahres ausgebremst. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im vierten Quartal 2021 gegenüber dem Vorquartal um 0,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung mitteilte.
Im Vergleich zum vierten Quartal 2019, dem Vierteljahr vor Beginn der Corona-Krise, lag das BIP um 1,5 Prozent niedriger.
Die Verschärfung der Einschränkungen gegen die sich wieder stärker ausbreitende Pandemie belastete insbesondere den Einzelhandel und das Gastgewerbe. Der private Konsum nahm im vierten Quartal 2021 gegenüber dem Vorquartal ab.
Herausforderung Inflation
Insgesamt steht die Wirtschaft 2022 vor großen Herausforderungen. Da sind:
Vor allem letztere beschäftigt Experten und Verbraucher. Allein 2021 lag sie bei 3,1 Prozent. Im November und Dezember sogar bei mehr als fünf Prozent. Worauf müssen sich Verbraucher und Verbraucherinnen in diesem Jahr einstellen?
Professorin Veronika Grimm, Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, resümiert im ZDF-Morgenmagazin:
Weiter sagt Grimm: Engpässe lösten sich in den Lieferketten nicht so schnell auf. Und: Vor allem Energiepreise und Krafstroffpreise stünden im Mittelpunkt. Dabei führten etwa Gaspreise zu höheren Produktionspreisen für Düngemittel, was sich wiederum auf Lebensmittelpreise auswirken könne.
- Inflation
Inflation ist die länger anhaltende Verteuerung von Waren und Dienstleistungen. Zu hohe Inflation kann zu einer Preisspirale führen. Verbraucher erhalten dan...
Hohe Inflation: Was bedeutet das für Verbraucher?
Eine hohe Inflation, bedeutet am Ende weniger Geld im Portmonee. Veronika Grimm sieht jetzt mehrere Handlungsfelder:
- Abschaffung der EEG-Umlage vorziehen
- Stromsteuer maximal reduzieren
- Reaktionsfähigkeit der sozialen Sicherungssystem überprüfen und gegebenenfalls nachschärfen
Die Inflationsrate 2021 ist um 3,1 Prozent zum Vorjahr gestiegen, das teilte heute das Statistische Bundesamt mit. Besonders Energie- und Nahrungsmittelpreise sind im vergangenen Jahr stark angestiegen.
Leitzins bei 0,0 Prozent: Probleme für Sparer?
Expertin Grimm erläutert im ZDF-Morgenmagazin: Je länger die Inflation andauere, desto wahrscheinlicher sei es, dass diese anhaltend bleibe. Für diesen Fall wäre die "EZB wirklich in der Pflicht", so Grimm.
Insgesamt solle sich die EZB "reaktionsfähig halten", so Grimm weiter.
Das Interview führte Dunja Hayali im ZDF-Morgenmagazin. Das Gespräch in voller Länge sehen Sie oben im Video.