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"Weltwirtschaft bleibt stabil":IWF erwartet weniger Wachstum in Deutschland
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Der Internationale Währungsfonds sieht für 2025 nur ein minimales Wachstum der deutschen Wirtschaft voraus. Er senkt damit seine Prognose aus dem Herbst. Weltweit läuft es besser.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkt erneut die Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland. In diesem Jahr werde die deutsche Wirtschaftsleistung laut Vorhersage nur um 0,3 Prozent wachsen. Das sind 0,5 Prozentpunkte weniger als noch im Oktober prognostiziert.
IWF: Deutschland hat "schwächstes Wachstum" unter G7-Staaten
Der IWF nennt für Deutschland damit im laufenden Jahr erneut das schwächste Wachstum unter den führenden westlichen G7-Industriestaaten. Für 2026 sieht der Fonds nun ein Wachstum um 1,1 Prozent voraus (minus 0,3 Prozentpunkte).
ZDF-Wirtschaftsexperte Florian Neuhann erklärt zur Lage der Wirtschaft in Deutschland, es würden gleich mehreren Krisen aufeinander treffen: "Ein Rückgang auf wichtigen Exportmärkten wie China. Eine veraltete Infrastruktur in Deutschland und im Vergleich zu hohe Energiekosten."
Wir stecken also mitten in einer Strukturkrise - das heißt, dass der Weg zum Aufschwung sehr viel länger dauern dürfte als in früheren Krisen.
Florian Neuhann, ZDF-Wirtschaftsexperte
Wachstumsaussichten für Weltwirtschaft besser
Auch in der zweitgrößten Wirtschaft der Eurozone, in Frankreich, läuft es nach Einschätzung des IWF nicht rund. Hier reduzierte die Organisation die Prognose für das laufende Jahr um 0,3 und im kommenden Jahr um 0,2 Punkte nach unten, auf 0,8 Prozent Wachstum und 1,1 Prozent.
Für die Weltwirtschaft insgesamt sind die Aussichten etwas besser. Sie wird laut IWF in diesem Jahr um 3,3 Prozent wachsen (plus 0,1 Prozentpunkte), im kommenden Jahr ebenfalls um 3,3 Prozent. In dem aktualisierten Bericht heißt es:
Die Weltwirtschaft bleibt stabil, auch wenn der Grad der Stabilität von Land zu Land sehr unterschiedlich ist.
Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF)
Das Wachstum sei im Vergleich zu den ersten 20 Jahren des Jahrhunderts unterdurchschnittlich.
IWF: Wirtschaftsbelastung durch Protektionismus
Eine Verschärfung protektionistischer Politik, etwa durch eine neue Welle von Zöllen, könnte Handelsspannungen verschärfen, Investitionen senken, Handelsströme verzerren und Lieferketten erneut unterbrechen, wie der IWF warnt.
Der künftige US-Präsident Donald Trump, der am Montag vereidigt wird, hat weitgehende Einfuhrzölle angekündigt - etwa gegen China, Kanada und Mexiko. Er droht auch anderen Ländern mit Strafmaßnahmen.
Einen neuen ausführlichen Ausblick veröffentlicht der IWF im April.
Quelle: dpa
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Quelle: dpa, AFP, ZDF
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