Nach antisemitischen Äußerungen wurde der US-Musiker Kanye West auf Twitter und Instagram gesperrt. Jetzt will er die umstrittene Online-Plattform Parler kaufen.
Nach seinem Rauswurf bei Twitter und Instagram wegen antisemitischer Äußerungen will Rapper Kanye West das soziale Netzwerk Parler übernehmen. Die Muttergesellschaft Parlement Technologies und West teilten mit, der Kauf könnte im vierten Quartal abgeschlossen werden. Einzelheiten wie der Preis für die Übernahme wurden nicht genannt. Parler steht den Konservativen nahe und wird auch von Rechtsextremen genutzt.
West wegen antisemitischer Aussagen auf Twitter und Instagram gesperrt
West, der sich in Ye umbenannte, wurde vor einer Woche wegen antisemitischer Beiträge, die laut den sozialen Netzwerken gegen ihre Richtlinien verstoßen, von Twitter und Instagram ausgeschlossen. In einem Beitrag auf Twitter hatte er angekündigt, er werde bald "Death Con 3" für jüdische Menschen einführen.
Das war offensichtlich eine Anspielung auf die Skala, mit der die Einsatzbereitschaft des US-Militärs gemessen wird. Sie ist bekannt als Defcon.
Camille Wead ist eine rechte Influencerin, die neben Modefotos vor allem eines postet: Videos über die US-Politik. Dort verteidigt sie Donald Trump.
Kanye West mit befremdlichen Aussagen und Aktionen
Für den Musiker war es nicht die erste Kontroverse. So behauptete er einmal, Sklaverei sei eine Wahl und bezeichnete den Impfstoff gegen das Coronavirus als "Zeichen der Bestie". Anfang dieses Monats geriet er in die Kritik, weil er zur Präsentation seiner Kollektion auf der Pariser Modewoche ein "White Lives Matter"-T-Shirt trug.
Der Kauf von Parler würde West die Kontrolle über eine Social-Media-Plattform und ein neues Ventil für seine Meinungen geben. West teilte mit:
Bekanntheit der Plattform durch Kanye West steigern
Die Übernahme könnte aber auch Parler neues Leben einhauchen. Die Plattform leidet unter der Konkurrenz durch andere konservative Angebote wie Truth Social des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Der Vorstandsvorsitzende von Parlement Technologies, George Farmer, erklärte:
Parler wurde im August 2018 gestartet, gewann aber erst 2020 eine signifikante Zahl von Nutzern. Nach dem Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 wurde die Plattform jedoch vom Netz genommen. Einen Monat später kündigte Parler einen Relaunch an und ist seit September wieder im Angebot von Google Play zu finden.