Umfrage: Verbraucher müssen durch Inflation sparen

    Umfrage der Verbraucherzentrale:Verbraucher müssen durch Inflation sparen

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    Laut einer Umfrage müssen fast zwei Drittel der Verbraucher durch die hohe Inflation sparen. Zugleich will die Mehrheit ihr Konsumverhalten für den Klimaschutz einschränken.

    Einkauf in einem Supermarkt zu Zeiten von Corona und Krieg in der Ukraine.
    Einkauf in Zeiten von Corona, Krieg und Inflation. Laut einer Umfrage kaufen 60 Prozent der Verbraucher deshalb günstigere Lebensmittel.
    Quelle: imago

    Fast zwei Drittel der Verbraucherinnen und Verbraucher geben wegen der hohen Inflation weniger Geld aus. Weitere 20 Prozent rechnen laut einer Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) damit, dass sie sich künftig einschränken müssen, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten.
    Die meisten kaufen günstigere Lebensmittel ein (61 Prozent), weniger Kleidung und konsumieren insgesamt weniger (je 56 Prozent). Gut ein Drittel fahren demnach seltener mit dem Auto. Genauso viele verzichten derzeit auf Flugreisen oder schränken diese zumindest ein.

    Umdenken: Sparen, um das Klima zu schützen

    Gleichzeitig ist die Mehrheit der Verbraucher bereit, das eigene Konsumverhalten für den Klimaschutz zu verändern. 75 Prozent würden ihre Kleidung länger tragen, statt neue zu kaufen. 60 Prozent wollen energiesparende Elektrogeräte kaufen, weitere 45 Prozent würden defekte Geräte reparieren lassen, anstatt sie neu zu kaufen.
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    Allerdings wünschen sich die Verbraucher verbindliche Angaben der Hersteller zur Lebensdauer von Geräten. In diesem Fall wären 60 Prozent bereit, defekte Geräte reparieren zu lassen, wenn die vorgesehene Lebensdauer noch lange nicht erreicht ist. So würden Verbraucher eine Waschmaschine gerne zwölf Jahre nutzen, Staubsauger, Fernseher und Drucker je zehn Jahre und Handys fünf Jahre.

    Ressourcen schonen: reparieren statt wegwerfen

    Um ressourcenschonende Reparaturen zu fördern, sollten Hersteller zu einer verbindlichen Angabe zur Lebensdauer der Geräte verpflichtet werden, forderte die Vorständin des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Ramona Pop. Den Funke-Zeitungen sagte sie:

    Politik und Hersteller stehen in der Verantwortung, die Rahmenbedingungen zu schaffen, um Verbrauchern klimaschonenden Konsum zu ermöglichen.

    Ramona Pop, Verbraucherzentrale Bundesverband

    "Das im Koalitionsvertrag vereinbarte Recht auf Reparatur ist ein wichtiger Baustein für klima- und ressourcenschonenden Konsum", betonte Pop. Die Koalition müsse daher jetzt liefern: "Es muss sichergestellt werden, dass Hersteller ihre Produkte so designen, dass sie reparaturfähig sind."

    Und natürlich müssen Reparaturen auch bezahlbar sein und sich die Kosten in einem ökonomisch sinnvollen Rahmen bewegen.

    Ramona Pop, Verbraucherzentrale Bundesverband

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    Quelle: AFP, Reuters

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