In Kitas, Schulhorten und der Behindertenhilfe wollen die Beschäftigten wegen des steigenden Arbeitsdrucks kommende Woche streiken. Das hat die Gewerkschaft Verdi angekündigt.
Die Gewerkschaft Verdi hat Erzieherinnen und Erzieher der städtischen Kindertagesstätten erneut zum Warnstreik aufgerufen.
Die Gewerkschaft Verdi hat im Tarifkonflikt der Sozial- und Erziehungsberufe die Beschäftigten für Anfang kommender Woche bundesweit zu Warnstreiks aufgerufen. Betroffen sind zum Beispiel Kitas, Schulhorte, aber auch die Behindertenhilfe.
Damit soll der Druck auf die kommunalen Arbeitgeber vor der dritten Verhandlungsrunde am 16. und 17. Mai in Potsdam erhöht werden, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag in Berlin mit. Die Tarifverhandlungen für die rund 330.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst waren am 22. März ergebnislos vertagt worden.
Streiks am Montag, Mittwoch und Donnerstag
In den vergangenen Wochen hatte es bereits zahlreiche regionale Arbeitsniederlegungen gegeben. Die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle bemängelt:
Deswegen seien für kommende Woche folgende Streiks geplant:
- Am Montag (2.5.) wollen die Beschäftigten der Sozialarbeit streiken.
- Am Mittwoch (4.5.) planen die Beschäftigten in Kitas und schulischem Ganztag zu streiken.
- Am Donnerstag(5.5.) wollen die Bediensteten der Behindertenhilfe in Streik gehen.
Verdi: Arbeitsdruck in sozialen Berufen wird immer stärker
Bis zum Jahr 2025 fehlten allein in den Kitas rund 300.000 Fachkräfte, sagte Behle mit Bezug auf Berechnungen des Deutschen Jugendinstituts. In der Sozialarbeit und in der Behindertenhilfe sei die Situation nicht besser. Während der Corona-Pandemie habe sich der Fachkräftemangel noch weiter zugespitzt: "Der Arbeitsdruck wird in den sozialen Berufen immer stärker."
Verdi führt die Verhandlungen gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb. Auf der anderen Seite des Verhandlungstisches sitzen Vertreter der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände.
Bessere Bezahlung und attraktivere Arbeitsbedingungen gefordert
Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten neben einer besseren Bezahlung auch attraktivere Arbeitsbedingungen, beispielsweise mehr Zeit für die Vor- und Nachbereitung von Erziehungsarbeit. Die Tarifpartner hatten die Verhandlungen im Februar nach knapp zweijähriger Pandemie-Pause wieder aufgenommen.