Der Trend beim Bezahlen:Kontaktloses Zahlen boomt - Bargeld bleibt
von Valerie Albert
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Ob mit Karte oder Handy: Kontaktloses Zahlen liegt im Trend. Spätestens seit der Corona-Pandemie steigt die Zahl der Nutzer mobiler Zahlapps.
Bargeld ist nach wie vor beliebt in Deutschland. Zunehmend gewinnen Zahlungen per Karte oder Smartphone an Bedeutung. Die Mehrheit wünscht sich, auch in Zukunft wählen zu können.03.07.2024 | 3:03 min
Digitale Bezahlverfahren ersetzen beim Einkaufen auch in Deutschland zunehmend das Bargeld. Bereits zwei Drittel der Verbraucher ab 18 Jahren nutzen Smartphones, Smartwatches oder Bank- und Kreditkarten mit einem NFC-Chip für das kontaktlose Bezahlen an der Kasse. Das geht aus der repräsentativen "Postbank Digitalstudie 2024" hervor, für die 3.171 Erwachsene in Deutschland befragt wurden.
Digitales Zahlen boomt
Die Postbank untersucht seit 2015 die Akzeptanz von verschiedenen Bezahlverfahren. Im ersten Jahr der Studie sagten nur 13 Prozent, dass sie kontaktlos bezahlen. 2020 lag der Wert schon bei 47 Prozent, 2022 dann bei 60 Prozent.
Parallel dazu geht die Gruppe der Kontaktlos-Verweigerer zurück. 2015 sagten noch 66 Prozent, dass sie nicht kontaktlos bezahlen wollen. 2020 schrumpfte die Zahl auf 34 Prozent. 2022 lag der Wert dann bei 26 Prozent.
Aktuell nutzt ein Fünftel der Verbraucher keine moderne digitale Bezahlform und will das auch in Zukunft nicht tun.
Hat das Bargeld noch eine Zukunft?
Laut der Postbank-Studie befürworten 32 Prozent der Befragten die Abschaffung des Bargeldes. 44 Prozent finden hingegen diese Idee gar nicht gut.
Die Akzeptanz neuer Bezahlformen hängt wie bei vielen Digitalisierungsthemen vom Lebensalter der Befragten ab. Vor allem junge Menschen, die mit dem Internet aufgewachsen sind, zahlen überdurchschnittlich häufig kontaktlos.
Über 80 Prozent der Digital Natives nutzt das kontaktlose Bezahlverfahren. In der Altersgruppe über 40 Jahren sind es nur 59 Prozent.
Bargeldlos bezahlen gehört längst zum Alltag. Bislang wird der Markt allerdings von Unternehmen beherrscht, die außerhalb der EU sitzen. 28.06.2023 | 2:05 min
Für die Unabhängigkeit im Zahlungsverkehr hat die Europäische Union das Bargeld geschützt. Das mit dem digitalen Euro vorgestellte Bargeldgesetz sieht vor, "dass jeder Händler auch weiterhin Bargeld annehmen muss", erklärte Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank Dr. Cyrus de la Rubia im ZDFheute-Interview.
"Das hat den wichtigsten Grund darin, dass man der Kritik am digitalen Euro den Wind aus den Segeln nehmen möchte, dass Bargeld abgeschafft werden soll. Nein, das soll es nicht, es soll explizit erhalten bleiben."
Kontaktloses Bezahlen ist mit Girocards und Kreditkarten möglich, die einen sogenannten NFC-Chip besitzen. Außerdem kann mit einem Smartphone oder einer Smartwatch mit Diensten wie Apple Pay und Google Pay oder mit Banken-Apps kontaktlos Geld übertragen werden. Die Daten für die Abwicklung der Bezahlung werden verschlüsselt mit dem Terminal an der Kasse ausgetauscht, wenn Kunden die Karte beziehungsweise das Smartphone oder die Smartwatch nah an das Gerät halten.
Bei geringen Beträgen ist nicht einmal die Eingabe der Geheimnummer (PIN) nötig. Während der Corona-Pandemie hatte der Einzelhandel das kontaktlose Bezahlen als besonders hygienisch beworben. (Quelle: dpa)
Bei geringen Beträgen ist nicht einmal die Eingabe der Geheimnummer (PIN) nötig. Während der Corona-Pandemie hatte der Einzelhandel das kontaktlose Bezahlen als besonders hygienisch beworben. (Quelle: dpa)
Mit der Karte oder dem Handy?
Bei der Nutzung von kontaktlosem Bezahlen legte vor allem das sogenannte Mobile Payment zu. Dabei entsperren Kunden ihr Smartphone oder ihre Smartwatch und halten sie an das Kassenterminal.
Die meisten mobil zahlenden Kunden nutzen die nativen Angebote des Handys.
Marktanteile der Bezahlapps in Deutschland
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Zahlungen mit Handy sicherer als mit Karte
Laut IT-Experten ist das Bezahlen mit dem Smartphone sogar sicherer als mit der klassischen Karte. Das Handy biete mehrere Sicherheitsfeatures, darunter aktives NFC. Dadurch ist es möglich, dass das Bezahlterminal das Handy zu einer weiteren Verifikation auffordern kann. Das Handy fragt dann nach einem PIN oder Fingerabdruck.
Ein weiterer Grund für mehr Sicherheit - viele Zahlungsanbieter stellen für jede Transaktion eine einmal gültige Karte aus. Google Pay und Apple Pay generieren für jede Transaktion eine einmalige Karte. So können die eigentlich hinterlegten Kundendaten nicht abgegriffen werden. Bei Verlust des Handys sind die ebenfalls verlorenen Karten unbrauchbar.
Die Verbraucherzentrale sieht im Thema Datenschutz den Vorteil bei den Apps der Hausbanken. Die Bank hat "in der Regel kein Interesse an Ihrem Einkaufsverhalten". Drittanbieter wie die Platzhirsche Apple Pay und Google Pay können das Einkaufsverhalten auswerten oder die Daten weiterverkaufen.
Ganz anonym bleibt man nur beim Bezahlen mit Bargeld.
Quelle: ZDF
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Quelle: Mit Material von dpa
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