Kroatien: Preise steigen direkt nach Euro-Einführung

    Minister sucht Lösungen:Kroatien: Preise steigen nach Euro-Einführung

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    Kroatien hat große Hoffnungen mit der Euro-Einführung zum Jahreswechsel verbunden. Jetzt stellt sich erstmal eine Ernüchterung ein: Die Preise steigen.

    Kroatien, Fazana: Die Tische in den Cafés und Restaurants im Hafen von Fazana sind nicht besetzt. Archivbild
    Auch hier könnten die Preise steigen: Cafés und Restaurants im Hafen von Fazana
    Quelle: Darko Bandic/ap/dpa

    Zwei Tage nach Einführung des Euro als Zahlungsmittel im EU-Land Kroatien häufen sich Beschwerden über abrupt teurer gewordene Lebensmitteleinkäufe sowie Friseur- und Café-Besuche. In diversen Internet-Foren würden zahlreiche User ihren Unmut über die Preiserhöhungen ausdrücken und mit konkreten Beispielen belegen, berichtete das Nachrichtenportal "index.hr".
    Wirtschaftsminister Davor Filipovic stellte staatliche Maßnahmen gegen den Einzelhandel in Aussicht. Das auch bei Deutschen beliebte Urlaubsland hatte am Neujahrstag die Landeswährung Kuna durch den Euro abgelöst. Zugleich war das Land an der Adria auch der grenzkontrollfreien Schengenzone beigetreten. Euro und Kuna können noch bis zum 14. Januar parallel verwendet werden.

    Kroatien: Minister contra Einzelhandel

    Der Umtauschkurs ist mit 7,5345 Kuna für einen Euro festgelegt. Filipovic griff den Einzelhandel an:

    Sie erhöhen Monat für Monat die Preise, und jetzt, in dieser Situation mit dem Euro, erhöhen sie die Preise und versuchen, die Bürger hinters Licht zu führen.

    Davor Filipovic, Wirtschaftsminister Kroatien

    Dies werde aber nicht gelingen. Die Regierung habe genügend Handhabe, um Konsumenten zu schützen. "Von Schwarzen Listen bis zu Preisdeckelungen, alles liegt auf dem Tisch", sagte Filipovic. Zuvor hatte sich der Minister mit Vertretern der Handelsketten getroffen, um die Preiserhöhungen anzusprechen.
    Vor allem Cafés, Imbisslokale, Lebensmittelläden und Bäckereien sollen ihre Preise deutlich angehoben haben, geht aus Postings in Internet-Foren hervor. Ein Kaffee in der Gastronomie habe sich um 10 bis 20 Euro-Cent verteuert, ein Laib Brot um 7, eine 500-Gramm-Packung Frischkäse um 26, eine Pizza um 30 Euro-Cent, zitierte "index.hr" aus den Postings.
    Quelle: dpa

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