Die erste Plattform für Kryptowährungen, "Coinbase" geht an die Börse. Experten sehen die Emission als einen Meilenstein für den Markt der Digitalwährungen.
Digitalwährungen boomen. Die bekannteste und berühmteste unter ihnen ist der Bitcoin. Sein Wert steigt fast unaufhaltsam, bis auf kleinere Verschnaufpausen.
Da war es nur eine Frage der Zeit, bis eine Handelsplattform, die ihr Geld damit verdient, digitale Zahlungen abzuwickeln, den Sprung aufs Börsenparkett wagt.
Börsengang von Coinbase an der New Yorker Nasdaq
Heute ist es nun soweit. Coinbase startet an der New Yorker Nasdaq, der wichtigsten und berühmtesten Börse der Finanzwelt. "In ist, wer hier drin ist!"
Sieht man sich den Referenzwert der Aktie an, ist Coinbase schon jetzt 68 Milliarden Dollar wert. Das Unternehmen hat 56 Millionen Kunden, 1.700 Mitarbeiter und der Firmenchef sorgte schon für Schlagzeilen, indem er seinen Angestellten verbot, am Arbeitsplatz politische Diskussionen zu entfachen.
Für Gesprächsstoff sorgt Coinbase ohnehin schon genug. Die Zahlen rund um den Bitcoin und das US-Unternehmen sorgen für Schwindel bei Otto-Normalverbraucher.
Coinbase-Gründer verdient eine Million Dollar pro Tag
Früh übt sich. Angeblich soll Coinbase Firmengründer Brian Armstrong bereits auf dem Schulhof Süßigkeiten an seine Mitschüler verkauft haben. Nun will er die Digitalwährung Bitcoin für jeden handelbar machen.
Er selbst ist mit seinen 38 Jahren bereits Multimilliardär und kann sich einreihen in die Liga von Jeff Bezos (Amazon), Elon Musk (Tesla) oder Mark Zuckerberg (Facebook).
Boomt der Bitcoin, boomt Coinbase
Ähnlich wie die Deutsche Börse AG verdient die Handelsplattform Coinbase ihr Geld damit, dass sie Zahlungen abwickelt – nur nicht für den Aktienhandel in Frankfurt, sondern für Kryptowährungen. Sie boomen und Coinbase boomt mit.
Man höre und staune: Coinbase ist aktuell mehr wert als jeder traditionelle Börsenbetreiber!
Profitiert wird nicht nur davon, dass der eine oder andere waghalsige Investor in Bitcoins investiert, sondern auch davon, dass gerade junge Leute ratzfatz per Mausklick vom heimischen Sofa aus per Smartphone in Bitcoins investieren.
Der Bitcoin-Kurs hat sich seit Beginn des Jahres mehr als verdoppelt. Ein einziger Bitcoin kostet heute umgerechnet rund 65.000 US-Dollar.
Kryptogeld ist das neue Gold
Bitcoins sind begrenzt. Digital programmiert gibt es 21 Millionen Stück von ihnen. Dann ist Schluss. Ihre begrenzte Anzahl macht sie so begehrt. Denn wie Gold bietet der Bitcoin einen Schutz vor Inflation, eben weil er nicht unbegrenzt von einer Notenbank nachgedruckt werden kann.
Doch er birgt auch Risiken. Gold kann ich anfassen und es mir unters Kopfkissen oder in den Tresor legen, Bitcoins nicht.
Kryptowährungen - nach wie vor mit Vorsicht zu genießen
Der Hype um Digitalwährungen hat seinen Preis. Skeptisch betrachtet fällt allzu oft im Zusammenhang mit Bitcoins und Geldgeschäften das Wort "Hype". Keiner sollte sein Sparbuch plündern, um in Bitcoins zu investieren. Das könnte gefährlich werden.
- Was hinter dem Bitcoin-Hype steckt
Die Digitalwährung Bitcoin hat in den vergangenen Tagen quasi täglich neue Höchststände erreicht. Aufwind gibt vor allem, dass Großinvestoren sich für Digitalwährungen öffnen.
Zwar kennt die Währung bisher fast nur den steilen Höhenflug, doch Rückschläge dürfen nicht ausgeschlossen werden. Das klassische Anlagemedium ist es nicht, deshalb sollten Anleger kritisch bleiben.
Im Januar hat der Bitcoin beispielsweise 20 Prozent seines Wertes an einem Tag verloren. Der Bezugspunkt des Bitcoin bleibt volatil, wie Börsianer so schön sagen. Das heißt, der Bezugspunkt schwankt ständig. Deshalb ist der Bitcoin auch keine Alltagswährung.
Coinbase - Durchbruch oder Desaster?
Der heutige Börsengang von Coinbase wird zeigen, ob es langfristig gesehen der Anfang einer großen Blase ist, so die Kritiker – oder der Start in ein ganz neues Zeitalter, nämlich der digitalen Finanzwelt der Zukunft.
- "Der Euro wird mit der Zeit gehen müssen"
Der Erfolg von Kryptowährungen wie Bitcoin ruft die Notenbanken auf den Plan. Sie müssen reagieren, um nicht die Hoheit über das Geld zu verlieren, sagt Ökonom Markus Brunnermeier.