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Interview

Finanzminister zu Energiepreisen : Lindner: "Ernste Wirtschaftskrise droht"

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Finanzminister Lindner warnt wegen hoher Energiepreise vor einer "ernst zu nehmenden Wirtschaftskrise". Über einen Weiterbetrieb der Kernenergie will er zumindest nachdenken.

Die Energiepreise steigen weiter, Russland dreht zunehmend den Gashahn zu. Nun warnt Finanzminister Christian Lindner (FDP) im ZDF heute journal vor einem massiven wirtschaftlichen Abschwung in Deutschland.

Es besteht die Gefahr einer sehr ernst zu nehmenden Wirtschaftskrise aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise, aufgrund der Lieferketten-Probleme, aufgrund auch der Inflation.
Christian Lindner (FDP), Finanzminister

Oberstes Ziel müsse nun sein, die Inflation zu stoppen. "Nicht nur wegen der Wirtschaft, sondern weil viele Menschen auch Sorgen haben, ob sie das Leben bezahlen können", sagt Lindner.

Um den Einsatz von Gas für die Stromerzeugung zu senken, sollen wieder Kohlekraftwerke aktiviert werden. Zudem werden Forderungen lauter, die drei verbleibenden Atomkraftwerke länger am Netz zu halten.

Beitragslänge:
1 min
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Streit zur Kernenergie und Fracking - Lindner gegen "Denktabus"

Wie genau man Energiesicherheit gewährleisten kann und die Preise nicht explodieren, darüber streitet die Ampel-Koalition. Die SPD und die Grünen sind gegen Fracking und eine Laufzeitverlängerung der Kernenergie. Die FDP zeigt sich offener.

Lindner dazu: "Wir können auch unsere eigenen Möglichkeiten nutzen bei der Energieversorgung. Etwa die heimischen Gas- und Ölvorkommen, sie sind inzwischen viel wirtschaftlicher als noch vor wenigen Monaten aufgrund der gestiegenen Weltmarktpreise."

Es darf jetzt keine Denktabus geben, wenn es darum geht, die Preisentwicklung für die Menschen zu kontrollieren.
Christian Lindner (FDP), Finanzminister

Er wolle vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs zumindest "darüber sprechen". Und weiter:

Meine Sorge ist, dass wir in einigen Wochen und Monaten eine sehr besorgniserregende Situation haben könnten. (...) Es geht ja um drei bis fünf Jahre der Knappheit.
Christian Lindner (FDP), Finanzminister

Der Koalitionsausschuss von SPD, Grünen und FDP tagt am heutigen Mittwoch - besprochen werden sollen mögliche Maßnahmen im Kampf gegen Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln in den kommenden Wochen.

Die Ampel habe keinen "Streit" - nur "kein Einvernehmen"

Lindner nennt vier mögliche Energiequellen:

  • den Ausbau der erneuerbaren Energien
  • den Import von Flüssiggas über Schiffe und LNG-Terminals
  • man habe auch noch Öl- und Gasvorkommen in der Nordsee und an Land
  • und drei laufende Kernkraftwerke

Zwar gebe es in der Ampel keine Einigkeit, doch "Streit" will Lindner das nicht nennen:

Es ist richtig, dass es darüber kein Einvernehmen gibt, aber es gibt keinen Streit. (...) Ich bin auch gar nicht entschieden, zu fordern: Wir wollen bei der Kernenergie verlängern. Aber ich würde gerne alle Argumente und Alternativen kennen.
Christian Lindner (FDP), Finanzminister

Dass der Kohleabbau verlängert wurde, über Kernenergie aber nicht einmal nachgedacht werde, stört ihn. "Mindestens in Erwägung ziehen muss man. Unideologisch. Für die nähere Zukunft. Angesichts dieser enorm gestiegenen Preise." Dennoch betont der FDP-Chef:

Nein, Putin hat uns nicht in der Hand, sondern wir sind die Gestalterinnen und Gestalter unseres Schicksals.
Christian Lindner (FDP), Finanzminister

Deutschland könne seine Energieversorgung diversifizieren, andere Lieferketten schließen und frei handeln.

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