Trumps US-Zölle: Aktuelles zum Handelsstreit im Liveblog

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    Eskalation zwischen USA und China:Trumps Zölle: Alle aktuellen Entwicklungen

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    Der Zollstreit geht weiter: US-Präsident Trump setzte etliche Zölle aus - aber erhöhte die Zölle auf chinesische Waren. Alle aktuellen Entwicklungen zum Handelsstreit im Liveblog.

    • US-Präsident Donald Trump friert einen Großteil seiner angekündigten Sonderzölle wieder ein. Das Moratorium gelte für 90 Tage.
    • Die EU kündigt an, geplante Gegenmaßnahmen für ebenfalls 90 Tage vorerst auf Eis zu legen.
    • Zwischen den USA und China eskaliert der Zollstreit jedoch weiter - aktuell will Trump 145 Prozent Zölle auf chinesische Waren verhängen.

    Pharmakonzern Roche investiert 50 Milliarden Dollar in USA

    Der Schweizer Pharmakonzern Roche investiert in den kommenden fünf Jahren 50 Milliarden US-Dollar (rund 43,4 Milliarden Euro) in den USA. Das Geld solle sowohl in neue Forschungs- und Entwicklungsstandorte sowie in bestehende und neue Produktionsanlagen in mehreren US-Bundesstaaten fließen, teilte der Konzern mit. Insgesamt würden bis zu 12.000 neue Stellen geschaffen - etwa 1.000 bei Roche und weitere 11.000 zur Unterstützung der neuen US-Produktionskapazitäten, hieß es.  

    Der Konzern unterstreiche damit sein bisher 110-jähriges Engagement in den USA, so Vorstandschef Thomas Schinecker. Roche verfüge bereits jetzt über eine bedeutende Präsenz in den USA mit mehr als 25.000 Beschäftigten, 15 Forschungs- und Entwicklungszentren und 13 Produktionsstandorten. Der Schritt folgt, nachdem US-Präsident Donald Trump wiederholt hohe Zölle auch auf Medizinprodukte angedroht hat. Erst vor wenigen Tagen hatte der Schweizer Pharmakonzern Novartis Investitionen von 23 Milliarden Dollar in den USA angekündigt.


    Dollar fällt, Goldpreis steigt

    Nach einem weiteren Angriff von US-Präsident Donald Trump gegen den Chef der US-Zentralbank, Jerome Powell, ist der Kurs des Dollar weiter gesunken, der Goldpreis kletterte auf ein neues Rekordhoch. An den Börsen in Asien zeichnete sich heute zunächst keine einheitliche Entwicklung ab. Trumps Angriffe auf Powell haben die Sorge geschürt, der Präsident könne versuchen, den Zentralbankchef zu entlassen.  

    Trump hatte gestern in seinem Onlinenetzwerk Truth Social, Powell sei ein "Loser" - ein Verlierer. Er drängte den Fed-Vorsitzenden zum wiederholten Male, die Leitzinsen sofort zu senken. Powell sei "Mr. Too Late" (Herr Zu Spät), schrieb Trump weiter. Wenn er nicht unverzüglich handele, werde sich das Wachstum verlangsamen. Powell hatte mehrfach gewarnt, die von Trump verhängten Zölle gegen weltweite Handelspartner könnten zu höheren Preisen und einem niedrigeren Wirtschaftswachstum in den USA führen. Für eine Leitzinssenkung sei es aber noch zu früh. Der US-Präsident drohte dem Fed-Chef deshalb bereits mit seiner Entlassung. Das wäre ein beispielloser Schritt.


    IWF legt in Washington neue Konjunkturprognose vor

    Der Internationale Währungsfonds (IWF) legt um 15.00 Uhr (MESZ) in Washington seine neue Prognose für die weitere Entwicklung der globalen Konjunktur vor. IWF-Chefin Kristalina Georgiewa hatte vorab mit Blick auf die aggressive Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump bereits vor den Gefahren von Handelshemmnissen gewarnt. Sie kündigte an, dass die neue Wachstumsprognose deutliche Abwärtskorrekturen beinhalten, aber keine Rezession vorhersagen werde.


    Deutscher Industriepräsident: Investitionen in den USA weiter sinnvoll

    Industriepräsident Peter Leibinger hält Investitionen in den USA trotz der Wirtschaftspolitik von Präsident Donald Trump weiterhin für sinnvoll. "Für mich persönlich ist eine Investition in Amerika immer noch sicherer als in China, auch wegen der Rechtsstaatlichkeit", sagt Leibinger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

    "Die USA sind und bleiben ein hochattraktiver Markt. Dort jetzt nicht mehr zu investieren, wäre der falsche Schritt", meint der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie. Er kenne das Land gut. "Ich habe viele Jahre dort gelebt, zwei meiner vier Kinder sind dort geboren."


    Vance und Modi: Fortschritte bei Verhandlungen über Handelsabkommen

    Die USA und Indien machen nach Angaben von US-Vizepräsident JD Vance und Indiens Regierungschef Narendra Modi Fortschritte auf dem Weg zu einem Handelsabkommen. Beide Politiker hätten über eine verstärkte Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Verteidigung und Technologien gesprochen, heißt es in einer Erklärung von Modis Büro. Das Büro von Vance teilt mit, man habe sich auf einen Fahrplan für weitere Gespräche über den Handel geeinigt.


    Trump nennt US-Notenbankchef Powell "Verlierer"

    US-Präsident Donald Trump hat den Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, erneut scharf angegriffen und damit die Unabhängigkeit der Zentralbank in Frage gestellt. Der 72-jährige Powell sei ein "Loser" - ein Verlierer - schreibt Trump in seinem Onlinenetzwerk Truth Social. Er drängte den Fed-Vorsitzenden zum wiederholten Male, die Leitzinsen sofort zu senken. 

    Powell sei "Mr. Too Late" (Herr Zu Spät), schreibt Trump weiter. Wenn er nicht unverzüglich handele, werde sich das Wachstum verlangsamen. Powell hatte mehrfach gewarnt, die von Trump verhängten Zölle gegen weltweite Handelspartner könnten zu höheren Preisen und einem niedrigeren Wirtschaftswachstum in den USA führen. 


    Tooze: In der US-Politik "ist etwas kaputt"

    Tooze: In der US-Politik "ist etwas kaputt"

    Die US-Zollpolitik verunsichert die Weltwirtschaft extrem. Wie der renommierte Wirtschaftshistoriker Adam Tooze auf Trumps Zollkrieg und die Rolle des US-Dollars blickt.

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    China warnt vor benachteiligenden Abkommen mit den USA

    Peking warnt im Zollstreit mit den USA andere Länder vor einem für China nachteiligen Abkommen mit Washington. Die Volksrepublik respektiere, dass alle Seiten ihre wirtschaftlichen und handelspolitischen Meinungsverschiedenheiten mit den USA durch Beratungen lösten, teilte das Handelsministerium in Peking mit. China sei jedoch strikt dagegen, wenn eine Partei eine Abmachung auf Kosten von Chinas Interessen erreiche. "China wird das unter keinen Umständen akzeptieren und entschlossen in gleichem Maße Gegenmaßnahmen ergreifen", hieß es weiter. 


    JD Vance auf Indienreise

    US-Vizepräsident Vance ist zu Besuch in Indien. Auf seiner Reise will er mit Premierminister Modi über den Zollkonflikt sprechen, Ziel soll ein baldiges Handelsabkommen sein.

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    US-Vize Vance zu mehrtägigem Besuch in Indien eingetroffen

    US-Vizepräsident JD Vance ist zu einem mehrtägigen Besuch in Indien eingetroffen. Vance landete in Begleitung seiner indischstämmigen Frau Usha in Neu-Delhi und wurde mit militärischen Ehren empfangen. Indische Medien hatten den Besuch im Vorfeld als "halbprivat" bezeichnet, auf dem Programm stehen neben einem Treffen mit Indiens Premierminister Narendra Modi auch Sehenswürdigkeiten wie das Mausoleum Tadsch Mahal.

    Nach der von US-Präsident Donald Trump verkündeten 90-tägigen Pause seiner weltweiten Strafzölle verhandeln die USA und Indien derzeit über den ersten Teil eines Handelsabkommens. Indien hatte sich angesichts der von Trump verhängten und nun eingefrorenen Einfuhrzölle bislang zurückhalten geäußert. Regierungschef Modi hatte Trump bereits wenige Woche nach dessen Amtsantritt im Februar im Weißen Haus besucht, der US-Präsident hatte damals von einer "besondere(n) Verbundenheit" mit Modi gesprochen.


    Deutscher Industriepräsident: USA sind von Europa abhängig

    Die USA sind aus Sicht des deutschen Industriepräsidenten Peter Leibinger in manchen Wirtschaftsbereichen auf Europa angewiesen. Als Beispiel nannte er den Maschinenbau: "Rund 70 Prozent der Präzisionsteile, die in Amerika produziert werden, werden auf deutschen oder europäischen Maschinen hergestellt", sagt der Chef des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) der Funke-Mediengruppe. "Es gibt im Grunde keine amerikanischen Werkzeugmaschinenhersteller mehr", fügt er hinzu. Die Prozess-Sensorik führte der BDI-Präsident als weiteren Bereich auf, bei dem die USA von Europa abhängig seien.

    Leibinger bezeichnete die USA als "schwierigen Kunden", mit dem Europa in den Dialog treten und dem es Angebote machen sollte. Zugleich müsse die EU ihre "Instrumente" kennen und notfalls anwenden. "Amerika ist in vielen Dingen von Europa abhängig und wird es auch bleiben", sagt der BDI-Präsident. 


    Südkorea: Produkte zur Umgehung der US-Zölle als südkoreanisch getarnt

    Immer mehr Produkte - vor allem aus China - werden zur Umgehung der verhängten US-Zölle als Waren aus Südkorea getarnt, erklärt die südkoreanische Zollbehörde. Im ersten Quartal wurden laut Behörde Verstöße gegen die Herkunftsbestimmungen im Wert von 20,81 Millionen Dollar registriert. 97 Prozent der Gesamtmenge entfielen demnach auf Sendungen in die USA.


    Chinas Handelsminister erwägt weitere Gegenmaßnahmen

    China respektiert eigenen Angaben zufolge die Bemühungen anderer Länder zur Beilegung der Wirtschafts- und Handelsdifferenzen mit den USA. China werde jedoch "entschlossen Gegenmaßnahmen ergreifen", sollte ein Land Abkommen anstreben, die auf Kosten Chinas gehen, sagt der chinesische Handelsminister Wang Wentao.


    Harte Folgen von Trumps Zollpolitik

    US-Präsident Trump kürzt Hilfen, droht mit Zöllen – für Lesotho ein Albtraum. Das kleine Land lebt vom Export amerikanischer Jeans. Ein Beispiel vieler Leidtragender.

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    US-Zölle bedrohen Jobs in Textilfirmen

    Trumps umstrittene Zollpolitik trifft vor allem arme Länder wie Lesotho hart. Die Textilindustrie dort kämpft, da sie größtenteils für US-Konzerne produziert und die Zölle kaum stemmen kann.

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    Währungspolitik: Japan fordert "Fairness" in Gesprächen mit den USA

    Japan legt bei möglichen Gesprächen mit den USA über die Währungspolitik laut der Regierung Wert auf Fairness. Sollte die Trump-Administration um eine Zusammenarbeit bei der Aufwertung des Yen bitten, "müssen wir dieses Thema unter dem Gesichtspunkt der Fairness behandeln", so Japans Premier Shigeru Ishiba in einer Talkshow des öffentlich-rechtlichen Senders NHK.

    Gespräche zum Thema werde es laut Ishiba zwischen seinem Finanzminister Katsunobu Kato und dem US-Amtskollegen Scott Bessent in der kommenden Woche geben.


    Trumps Zölle: Südkorea will nicht mit Gegenmaßnahmen reagieren

    Südkorea wird sich laut Regierung gegen die US-Zölle "nicht wehren". Die Unterstützung aus Washington sei historisch gewachsen, sagt der amtierende Präsident Han Duck Soo in einem Interview mit der "Financial Times". Nächste Woche sollen Gespräche mit der Regierung von US-Präsident Donald Trump stattfinden.


    Rewe-Chef erwartet keine starken Auswirkungen der Zoll-Politik

    Rewe-Chef Lionel Souque rechnet nicht damit, dass die Zollpolitik von Trump wesentlichen Einfluss auf die Preise in deutschen Supermärkten haben wird. "Ich glaube, in unserer Branche bleiben die Folgen überschaubar", sagt er dem "Spiegel". "Wir verkaufen keine Harley-Davidsons." Wahrscheinlich gebe es ein paar spezielle Produkte wie Bourbon-Whiskey, die mehr kosten würden. Sonst würden fast alle US-Marken wie Coca-Cola oder Mars nicht in den USA, sondern in Deutschland und Europa produziert.

     "Wir können uns nicht wegen Trump verrückt machen", sagt Souque. Rewe werde auf die US-Zollpolitik nicht mit einem Auslisten von US-Produkten reagieren. Sie auszulisten, "würde Arbeitskräfte in Europa treffen, die für amerikanische Firmen arbeiten und dann womöglich entlassen würden".


    Städte- und Gemeindebund: US-Zölle jetzt schon Belastung für Kommunen

    Die von US-Präsident Donald Trump geplanten Strafzölle gegen europäische Produkte werden laut einem Medienbericht bereits jetzt zu einer Belastung für deutsche Kommunen. "Im Sommer 2024 sind wir für das Haushaltsjahr 2025 noch von einer Zunahme der Gewerbesteuer um drei Prozent ausgegangen. Angesichts der US-Zölle und der Wirtschaftsflaute insgesamt bin ich aber skeptisch, ob dieses Plus noch realistisch ist", sagt Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, der "Welt am Sonntag" laut einem Vorabbericht.

    Welche konkreten Auswirkungen die Zölle auf die Gewerbesteuer haben würden, lasse sich wegen der Sprunghaftigkeit der US-Regierung jedoch zurzeit nicht vorhersagen. "Klar ist, dass sie besonders Regionen mit exportorientierten Branchen treffen werden", sagt Dedy der Zeitung. "Je mehr Fragezeichen durch die Zölle entstehen, desto eher werden Projekte in die Warteschleife geschickt. Wir können derzeit nicht ausschließen, dass sich die Städte und Gemeinden auch aufgrund der US-Zölle in der nächsten Zeit bei Investitionen zurückhalten."


    Volvo kündigt Stellenabbau in den USA wegen Zollpolitik an

    Der Lkw-Hersteller Volvo plant in den kommenden drei Monaten die Entlassung von bis zu 800 Mitarbeitern an drei US-Standorten. Grund dafür sind Marktunsicherheiten und Nachfragesorgen angesichts der Zölle von Präsident Donald Trump, teilt der Sprecher der Volvo Group North America mit. Betroffen seien Standorte in den Bundesstaaten Pennsylvania, Virginia und Maryland.

    Der zum schwedischen Konzern AB Volvo gehörende Nutzfahrzeughersteller beschäftigt nach eigenen Angaben fast 20.000 Menschen in Nordamerika. "Bestellungen für Schwerlastwagen werden weiterhin negativ beeinflusst durch Marktunsicherheiten bezüglich Frachtraten und Nachfrage, mögliche regulatorische Änderungen und die Auswirkungen von Zöllen", erklärt der Sprecher.


    Quelle: ZDF, dpa, AFP, AP, Reuters, epd, KNA