Die Lufthansa und die Piloten haben sich laut Gewerkschaft im Tarifkonflikt geeinigt. Damit ist der Streik für Mittwoch laut Vereinigung Cockpit vom Tisch.
Der Tarifkonflikt zwischen der Lufthansa und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ist beigelegt. "Es gibt einen Deal", bestätigte ein VC-Sprecher mehreren Medien. Man habe eine Teillösung erreicht, sagte der Sprecher.
Streiks abgesagt
Streiks für Mittwoch und Donnerstag sind damit von der Gewerkschaft abgesagt. "Wir freuen uns, dass ein Ergebnis am Verhandlungstisch erzielt werden konnte", erklärte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) nach Gesprächen mit der Airline am Dienstag.
Auch die Lufthansa bestätigte das: "Die Vereinigung Cockpit hat den Streik abgesagt. Das ist vor allem für unsere Kundinnen und Kunden eine gute Nachricht. Unsere Flüge finden in den kommenden Tagen wie geplant statt. Wir freuen uns darüber, dass wir mit der Vereinigung Cockpit in konstruktiven Gesprächen eine Lösung erreichen konnten."
Details müssen erst formuliert werden
Das umfangreiche Paket finanzieller und struktureller Themen sei im Kern vereinbart und müsse in den folgenden Tagen ausgestaltet werden. Die angekündigten Arbeitskampfmaßnahmen würden abgesagt. Die VC hatte in der Nacht eine zweite Streikwelle ab Mittwoch angekündigt, die nur noch durch ein "ernstzunehmendes Angebot" seitens der Lufthansa verhindert werden könne.
VC-Tarifvorstand Marcel Gröls sprach zudem von wichtigen ersten Schritten in Richtung einer nachhaltigen Zusammenarbeit. Die Lufthansa-Piloten hatten mit ihrem Arbeitgeber die Corona-Krise durchgestanden, indem sie auf Gehalt teilweise verzichteten.
Verhältnis angeschlagen
Seit es in der Luftfahrt wieder aufwärts geht, liegen die Sozialpartner aber im Streit - nicht nur über mehr Geld, sondern auch über den neuen, von der Airline geplanten Flugbetrieb namens Cityline 2. Die Lufthansa strebt für diesen niedrigere Personalkosten an als bei der Haupt-Airline mit dem Kranich-Logo üblich. Die VC lehnt das ab.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte in einem Pressegespräch am Montagabend erklärt, das angeschlagene Vertrauensverhältnis der Sozialpartner müsse neu aufgebaut werden.
Vergangene Woche Ausfall von hunderten Flügen
Bei der ersten Streikwelle am vergangenen Freitag hatte die Lufthansa das gesamte Programm ihrer Kern-Airline abgesagt. Mehr als 800 Flüge mit 130.000 betroffenen Passagieren fielen aus, und das Unternehmen erlitt nach eigener Aussage einen wirtschaftlichen Schaden von 32 Millionen Euro.
Erst im Juli hatte die Gewerkschaft Verdi mit einem Warnstreik des Bodenpersonals den Flugbetrieb der größten deutschen Airline für einen ganzen Tag nahezu lahmgelegt. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo will im Herbst für ihre Mitglieder verhandeln. Sie erklärte sich "ausdrücklich und uneingeschränkt solidarisch" mit dem Streik der Piloten.