Arbeitsmarkt: Nahles erwartet 2023 Anstieg der Kurzarbeit

    1,7 Milliarden eingeplant:Nahles rechnet 2023 mit mehr Kurzarbeitern

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    Die Bundesagentur für Arbeit plant - laut einem Medienbericht - für 2023 rund 250.000 Kurzarbeitende ein. Insgesamt sieht Agentur-Chefin Nahles den Arbeitsmarkt optimistisch.

    Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (Archivbild vom 03.01.2023)
    Andrea Nahles (Archivfoto)
    Quelle: dpa

    Die Chefin der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, rechnet im laufenden Jahr im Schnitt mit deutlich mehr Beschäftigten in Kurzarbeit als 2022. "Für 2023 gehen wir - auf Basis der Herbsteckwerte der Bundesregierung - im Jahresdurchschnitt von etwa 250.000 Kurzarbeitenden aus. Dafür planen wir mit Ausgaben von 1,7 Milliarden Euro", sagte Nahles der "Rheinischen Post".

    Wir liegen mit derzeit 163.000 Menschen in Kurzarbeit leicht über dem Niveau von 2019 vor der Corona-Krise, aber wir nähern uns der 200.000er-Marke an.

    Andrea Nahles, Chefin Agentur für Arbeit

    Im Jahresdurchschnitt 2022 hatte die Behörde zuvor die Zahl der Kurzarbeiter auf rund 430.000 geschätzt, was deutlich weniger als die 1,85 Millionen im Jahr 2021 ist, aber immer noch über dem Jahresdurchschnitt des Vor-Corona-Jahres 2019 liegt.

    Nahles: Firmen entlassen nicht mehr so leicht

    Unternehmen entließen heute in Krisenzeiten nicht mehr so schnell, sondern nutzten bei Problemen eher die Kurzarbeit, so Nahles weiter.
    Fachkräftemangel in der Gastronomie
    1,7 Millionen offene Stellen zählt das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung. Besonders viele Lücken gibt es bei den schlechtbezahlten und anstrengenden Jobs, wie in der Pflege und Gastronomie. 30.07.2022 | 4:55 min
    Insgesamt sieht die Arbeitsagenturchefin die Entwicklung des Arbeitsmarktes optimistisch. Sie betonte:

    Wir haben zu Beginn des Jahres 2023 eine halbe Million sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mehr als vor einem Jahr.

    Andrea Nahles, Chefin Agentur für Arbeit

    Nahles: Spezielle Senioren-Arbeitsplätze einführen

    Zur Bekämpfung des Fachkräftemangels regte Nahles an, in Betrieben spezielle Senioren-Arbeitsplätze einzuführen.
    "Unternehmen könnten den älteren Arbeitnehmenden spezielle Auszeiten gewähren, flexiblere Wochenarbeitszeiten oder Tätigkeiten, die sie nicht körperlich überlasten und wo sie ihr Know-how gut einbringen können, etwa bei Ausbildungen und Qualifizierungen", sagte Nahles der Zeitung.
    Dies gebe es vereinzelt bereits und könnte dazu führen, dass mehr Beschäftigte bis zur Regelaltersgrenze arbeiten können.
    So wirkt sich der Fachkräftemangel bereits aus:
    Quelle: AFP, dpa

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