Sie sind hier:

Krieg in der Ukraine : Opec hält Kurs - Ölpreise steigen

Datum:

Die Ölpreise auf dem Weltmarkt steigen weiter. Das Ölkartell Opec steuert nicht dagegen, sondern hält Kurs. Deutschland gibt einen Teil seiner nationalen Ölreserve frei.

Total- Raffinerie Mitteldeutschland GmbH in Leuna
Bundesregierung gibt einen Teil der nationalen Ölreserve frei
Quelle: dpa

An den Rohstoffmärkten steigen die Preise seit Tagen. So hat sich Aluminium weiter verteuert und markierte in London am Mittwoch ein Rekordhoch von 3.535 Dollar je Tonne.

Kräftig angezogen haben auch die Preise für andere wichtige Industriemetalle wie Kupfer, Nickel und Eisen. Denn Russland ist ein wichtiger Exporteur solcher Rohstoffe. Vor allem aber ist Russland der drittgrößte Ölproduzent der Welt.

Opec ändert Kurs trotz des Krieges nicht

So haben die Ölsorten Brent und WTI neue Jahreshochs erreicht. Mit Notierungen beider Sorten über 110 Dollar pro Barrel (entspricht 159 Litern), sind sie sogar auf den höchsten Stand seit 2014 geklettert. Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank bringt es auf den Punkt:

Der Markt scheint mehr und mehr einen Wegfall der Öllieferungen aus Russland einzupreisen.
Carsten Fritsch, Rohstoffexperte

Das allerdings treibt auch die Inflation auf breiter Front weiter an. Denn: Steigende Energiepreise verteuern mittelfristig auch die Produktion anderer Waren. Eine kleine Hoffnung von Beobachtern lag daher auf dem Treffen der 13 Staaten des Opec-Kartells und ihrer zehn Kooperationspartner, darunter Russland (Opec+), am Mittwoch.

Allerdings behält das Kartell seinen Kurs bei. Vorgesehen ist für April nur die bereits geplante Ausweitung der Fördermenge um 400.000 Barrel pro Tag. Das entspricht einer Entscheidung vom vergangenen Jahr. Die nächste Sitzung hält das Kartell Ende März ab.

Teil der nationalen Ölreserve freigegeben

Tags zuvor hatte die internationale Energieagentur mit Blick auf die steigenden Ölpreise angekündigt, 60 Millionen Barrel aus den Rohölreserven ihrer Mitgliedsländer freizugeben. Davon steuern die USA 30 Millionen Barrel bei. Am Mittwoch hat das Bundeswirtschaftsministerium angekündigt, ebenfalls einen Teil der nationalen Ölreserve freizugeben.

Deutschland leiste einen Beitrag entsprechend des deutschen Anteils am Erdölverbrauch der IEA-Länder von 5,4 Prozent, so das Ministerium. Bezogen auf die insgesamt auf den Markt zu bringende Menge von 60 Millionen Barrel seien dies 434.000 Tonnen Öl.

Was es mit der Opec auf sich hat - im Video.

Beitragslänge:
1 min
Datum:

Die Entscheidung solle eine "geeinte und starke Botschaft an die Ölmärkte" aussenden, um Versorgungsprobleme wegen des Ukraine-Kriegs zu vermeiden, erklärte die IEA. Allerdings war die Ankündigung an den Rohstoffmärkten verpufft, die Preise zogen trotz der Ankündigung weiter an.

Ölunternehmen ziehen sich aus Russland zurück

Am Ölmarkt bemerkbar macht sich unter anderem auch der Rückzug westlicher Ölunternehmen aus Russland. So schwindet das Kaufinteresse für russisches Öl und die Nachfrage nach Alternativen steigt. Bemerkbar macht sich das in der steigenden Preisdifferenz zwischen der russischen Ölsorte Urals und Sorten wie WTI oder dem Nordseeöl Brent.

Der bislang größte Abzug eines westlichen Unternehmens aus Russland in Folge des Ukraine-Krieges ist der Sonntag angekündigte Ausstieg des britischen Ölkonzerns BP aus seiner rund 20 Prozent-Beteiligung am russischen Energiekonzern Rosneft. Vermutlich auch auf Druck der britischen Regierung nimmt das Unternehmen damit Abschreibungen in Höhe von 25 Milliarden Dollar in Kauf.

Großbritannien, London: Logo des Ölkonzerns BP.

Russischer Gasriese - Erdölkonzern BP verkauft Anteile an Rosneft 

Wegen des Ukraine-Kriegs will der britische Erdölkonzern BP seine Anteile am russischen Riesen Rosneft verkaufen. Der Rückzug wird den Briten einen Milliardenverlust bescheren.

von Stephanie Barrett

Mit Shell ist mittlerweile auch der zweite große Spieler Europas nachgezogen. Shell will seine Anteile an allen Joint Ventures mit dem russischen Energie-Riesen Gazprom verkaufen und aus Nord Stream 2 aussteigen.

Noch ist Öl von Sanktionen ausgeklammert

Am Wochenende hatten auch der norwegische Energiekonzern Equinor und der norwegische Staatsfonds ihren Rückzug aus Russland bekannt gegeben. Chefvolkswirt der ING, Carsten Bezeski, gegenüber ZDFheute:

Russland wird damit immer weiter isoliert und immer weiter abgeschnitten von den wirtschaftlichen Verbindungen mit dem gesamten Westen.
Carsten Bezeski, Volkswirt

Das birgt auf der anderen Seite das Problem, dass damit möglicherweise einer der größten Rohstoffexporteure der Welt ausfallen könnte. Noch sind mit Bedacht die Öl- und Gaslieferungen Russlands von den Sanktionen der westlichen Staaten ausgeklammert.

Allerdings könnte sich das ändern – oder Russland Gegenmaßnahmen ergreifen, indem Moskau seine Energieausfuhren in Richtung Westen drosselt oder gar einstellt.

Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

Zerstörung in Bachmut
Liveblog

Russland greift die Ukraine an - Aktuelles zum Krieg in der Ukraine 

Russlands Angriff auf die Ukraine dauert an. Es gibt Sanktionen gegen Moskau, Waffen für Kiew. Aktuelle News und Hintergründe zum Krieg im Blog.

Doku | ZDFinfo Doku - Öl. Macht. Geschichte: Das schwarze Gold 

Macht und Erdöl sind untrennbar verbunden. Als wichtigste Energiequelle bestimmt Erdöl über Aufschwung und Niedergang, über Armut und Kriege. Auch Stabilität von Staaten hängt am Öl.

Videolänge

Aktuelle Nachrichten zur Ukraine

Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.