Während Deutschland beim Klimaschutz auf erneuerbare Energien setzt, baut Finnland die Kernkraft aus. Atomstrom sei sicher, schaffe Arbeitsplätze und störe nicht in der Landschaft.
Am 26. April 1986 ereignete sich das Reaktorunglück des Kernkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine. Während Deutschland zum Schutz des Klimas seit Jahren auf die Erneuerbaren setzt, baut Finnland die Atomkraft weiter aus.
Radioaktiver Müll ist für viele in Finnland offenbar kein Problem. Das Land hat als erste Nation weltweit angefangen, ein nukleares Endlager zu bauen. Das Lager mit Namen "Onkalo" soll ab 2025 in einer Tiefe von 450 Metern den gesamten hochradioaktiven Müll Finnlands aufnehmen.
Mehr Strom aus Kernkraft
Zurzeit sind in Finnland vier Atomreaktoren am Netz. Zwei davon bei Loviisa im Südosten des Landes, die beiden anderen gehören zum Kernkraftwerk Olkiluoto im Südwesten nahe der Gemeinde Eurajoki.
So sieht der Strommix in Deutschland aus:
Im Jahr 2018 deckte allein Olkiluoto knapp 17 Prozent des gesamten finnischen Strombedarfs. Weitere Reaktorblöcke sind im Bau, einer davon ebenfalls bei Eurajoki. Die Windkraft lieferte nur gerade mal sieben Prozent.
Mit dem Ziel der finnischen Regierung, bis 2035 CO2-neutral zu sein, hat die Atomkraft an Attraktivität gewonnen. Den Energiebedarf des Landes zu decken und gleichzeitig von Energieimporten unabhängig zu sein, ist das Ziel. Allerdings sollen auch erneuerbare Energien genutzt werden. Die finnische Regierungschefin Sanna Marin erklärt:
Selbst Grünen-Politiker plädieren in Finnland für Atomkraft. So warnt etwa der Abgeordnete Atte Harjanne davor, nur das Risiko zu betrachten.
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Kernkraft - Für und Wider
Auch die meisten Bürger des Örtchens Eurajokis, unweit des AKW Olkiluoto, befürworten die Nutzung der Kernenergie. Schließlich finden viele von ihnen dort Arbeit, die Reaktoren bringen Steuereinnahmen und verschaffen der Gemeinde einen gewissen Wohlstand.
Allein die Nuklearindustrie beschert Eurajoki jährlich rund 19 Millionen Euro Steuereinnahmen. Und fördert damit auch wieder die erneuerbaren Energien. 26 neue Windräder will die Gemeinde bauen.
Kritiker gibt es dennoch: Eine kleine Gruppe von Atomkraftgegnern versucht die Bevölkerung umzustimmen. Tapio Solala, einer der wenigen Anti-Atomkraft-Aktivisten in Finnland, wundert sich allerdings nicht, das so viele Finnen für Atomkraft sind und meint:
Seit mehr als 30 Jahren engagiert sich Tapio Solala gegen Kernenergie. Auslöser war der Reaktorunfall von Tschernobyl. Das zumindest habe ihn zum Umdenken bewegt, so sagt er.
Atomkraft im Überblick
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