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Flugbranche : Täuscht der Boom beim Billigflieger Ryanair?

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Ryanair schreibt zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Krise wieder schwarze Zahlen. Brechen damit rosige Zeiten für die irische Billigfluggesellschaft an? Eine Einschätzung.

Ein Flugzeug von Ryanair. Symbolbild
Ryanair mit erstem Quartalsgewinn seit Beginn der Corona-Pandemie.
Quelle: Marcel Kusch/dpa/Archivbild

Endlich wieder entspannt abheben: Das dachten sich wohl auch die Macher und Mitarbeiter des europaweit größten Billigfluganbieters Ryanair. Grund zur Freude gibt es allemal in der Firmenzentrale in Dublin. Denn Ryanair hat erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder einen Quartalsgewinn erzielt.

Nach einem Verlust von 225,5 Millionen Euro im Vergleichszeitraum hat es nun zwischen Juli und September dieses Jahres einen Gewinn von 225 Millionen Euro gegeben. Das hat Ryanair am Montag mitgeteilt. Die Lust auf Reisen scheint zurück, Kunden haben wieder vermehrt Flugtickets gebucht.

Neue Arbeitsplätze und Flugzeuge

Der Billigflieger-Pionier hat ehrgeizige Ziele. Das Geschäft soll weiter ausgebaut werden. Innerhalb der nächsten fünf Jahre will Ryanair 5.000 neue Arbeitsplätze schaffen und jährlich rund 225 Millionen Fluggäste befördern. Das wären 25 Millionen mehr als bisher angenommen.

Dabei bauen die Iren auch auf mehr Flieger, etwa die neue Boeing 737 Max. Bis Sommer 2022 sollen mehr als 65 Flugzeuge zur Flotte gehören. Das wären fünf mehr als bislang kommuniziert. Für kommendes Jahr soll die Auslastung der Flugzeuge zwischen 91 und 92 Prozent liegen. Das gab Firmenchef Michael O'Leary bekannt.

Das Management rechnet damit, dass diese Dynamik auch bis Ostern und Sommer kommenden Jahres anhält. Klingt fast so, als sei die Krise überwunden.

Gute Quartalszahlen - aber Corona-Pandemie steckt Ryanair noch in Flügeln

Das Geschäftsjahr bei Ryanair endet Ende März 2022. Unter dem Strich steht dann ein Verlust von geschätzt 100 bis 200 Millionen Euro.

Auch wenn die Buchungen für Herbst und Winter wieder angezogen hätten, würde es ein harter Winter, so Firmenchef O'Leary. Notfalls würde das Management die Ticketpreise selbst senken und somit den Ticketverkauf ankurbeln, heißt es. Die Corona-Pandemie steckt der Airline noch in den Flügeln.

Rosige Zeiten in weiter Ferne

Nur langsam erholt sich die Flug- und Reisebranche von der Pandemie, da schwappt die vierte Welle schon wieder in greifbare Nähe. Das dürften die Airlines im Herbst- und Wintergeschäft bei den Buchungen spüren. Passagiere dürften zurückhaltender sein. Und somit wächst wieder die Sorge, dass Corona abermals die Bilanz verhageln könnte.

Die Pandemie hat weltweit den Flugverkehr erlahmen lassen und die Branche mit enormen Verlusten in Existenznot gestürzt. Staatliche Finanzspritzen waren die Retter in der Not. Hinzu kommt, dass die Flugbranche zunehmend ins Visier der Klimaschützer gerät.

Außerdem werden zunehmend hohe Kerosinpreise in Form von teureren Tickets an die Passagiere weitergegeben. Auch wenn sich Ryanair nach eigenen Angaben durch Termingeschäfte von höheren Kerosinpreisen freigeschwommen hat, werden "99-Cent-Flüge" innerhalb Europas beim Billigfluganbieter vermutlich wohl endgültig der Vergangenheit angehören.

Sina Mainitz ist Redakteurin und Moderatorin im ZDF-Börsenstudio in Frankfurt.

Ein Flugzeug landet auf dem Flughafen Frankfurt. Symbolbild

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von Mark Hugo
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