Samsung will Google und Apple Konkurrenz machen und steigt mit einem eigenen Angebot ins mobile Bezahlgeschäft ein.
Samsung steigt in Deutschland ins boomende Geschäft mit kontaktlosem Bezahlen ein. Der Service mit dem Namen Samsung Pay werde hierzulande am 28. Oktober starten, kündigte der Konzern an.
Dabei kooperiert der Smartphone-Hersteller nicht wie Apple oder Google mit mehreren Banken, sondern wickelt sämtliche Zahlungen über virtuelle Visa-Debitkarten der Solarisbank ab. Die Beträge werden dann durch das Institut von den Bankkonten der Kunden abgebucht. Der neue Dienst lasse sich mit nahezu jedem deutschen Konto verknüpfen, sagte Samsung-Manager Thorsten Böker.
Samsung konkurriert mit Google Pay
Samsung tritt mit seinem eigenen Bezahldienst vor allem gegen Google Pay an, weil der Bezahlservice des US-Konzerns auch auf Smartphones von Samsung verfügbar ist. Der größere Smartphone-Bezahldienst, Apple Pay, läuft dagegen nur auf Apple-Geräten.
Google kooperiert in Deutschland mit einigen Banken, bietet aber auch PayPal als Abrechnungsmethode an, so dass quasi alle Bankkunden in Deutschland den Dienst nutzen können.
Seit der Corona-Krise zahlen immer mehr Menschen mit Karte oder Smartphone, statt mit Münzen oder Scheinen. Kontaktloses Bezahlen boomt. Ein Trend, der das Bargeld langsam abschafft?
Ratenzahlungsdienst "Splitpay" geht ebenfalls an den Start
"Der Trend zum kontaktlosen und mobilen Bezahlen hat sich in den letzten Monaten enorm beschleunigt", sagte Solarisbank-Manager Krishna Chandran. Um Samsung Pay mit einem persönlichen Bankkonto zu verbinden, verwende die Solarisbank ein neuartiges und simples Kunden-Identifizierungsverfahren, das ohne Videoidentifikation oder einen Filialbesuch auskomme, hieß es. Der eigentliche Bezahlvorgang läuft dann ähnlich wie bei Google oder Apple ab.
Samsung und die Solarisbank führen mit Samsung Pay auch einen Ratenzahlungsdienst mit dem Namen "Splitpay" ein. Für Zahlungsbeträge von 100 Euro oder mehr könnten Kunden diese mit Laufzeiten zwischen drei und 24 Monaten in Raten finanzieren lassen, sagte Chandran.
Smartphone für viele Verbraucher nicht das alltägliche Zahlungsmittel
In Deutschland haben nach Verivox-Umfrage aus dem vergangenen Sommer bereits vier von zehn Befragten schon einmal mit dem Smartphone bezahlt.
Für die große Mehrheit der Verbraucher ist das Handy aber nicht das alltägliche Zahlungsmittel: Nur 13 Prozent der Befragten würden einen 20-Euro-Einkauf im Supermarkt mit dem Smartphone bezahlen (Apple Pay, Google Pay, Apps der Händler). 41 Prozent sagten, sie zahlten mit EC-Karte, 36 Prozent bar mit Scheinen und Münzen und 9 Prozent mit der Kreditkarte.