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Aktueller "Überschuldungsreport":Krankheit häufigster Grund für Überschuldung
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Erstmals war 2023 nicht mehr Arbeitslosigkeit der Hauptgrund für Überschuldungen. Im aktuellen "Überschuldungsreport" wird zudem vor neuen Modellen für Kleinkredite gewarnt.
Lange war Arbeitslosigkeit der häufigste Grund für Überschuldungen. Das hat sich 2023 offenbar geändert.
Quelle: imago
Krankheit und Suchterkrankungen haben Arbeitslosigkeit als häufigste Ursache für Überschuldung in Deutschland abgelöst. Das geht aus dem "Überschuldungsreport 2024" des Instituts für Finanzdienstleistungen (IFF) hervor, über den die "Welt am Sonntag" berichtet.
Mit 18,4 Prozent beruhe fast jeder fünfte Fall im Jahr 2023 auf gesundheitlichen Problemen. Ein Jobverlust wiederum sei in 17,5 Prozent der Fälle der Auslöser gewesen, heißt es in der Studie, die auf Daten von 114 Schuldnerberatungsstellen basiert. Dahinter folgen Scheidung/Trennung, Einkommensarmut und das Konsumverhalten als Gründe.
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Kaum Einfluss auf Überschuldung
Der Bericht verdeutlicht laut Pressemitteilung des IFF die wachsende Bedeutung externer und kaum beeinflussbarer Faktoren im Überschuldungsprozess.
Immer häufiger hätten überschuldete Menschen also kaum Einfluss auf die Ursachen ihrer finanziellen Notsituation.
Dass Arbeitslosigkeit erstmals seit Jahren nicht mehr die Hauptursache ist, begründen Experten mit der stabilen Beschäftigungslage und der demografischen Entwicklung in Deutschland.
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Experte: Jobverlust spielt weniger eine Rolle
Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter Wirtschaftsforschung bei der Auskunftei Creditreform, die selbst jedes Jahr den sogenannten Schuldneratlas herausgibt, sagt dazu:
Die Höhe der Schulden lag bei den im Überschuldungsreport erfassten Personen im Durchschnitt bei 16.547 Euro. Etwas mehr als ein Drittel der Personen hatte weniger als 10.000 Euro Schulden. Besonders stark betroffen von Überschuldung sind laut IFF Menschen mit geringem Einkommen sowie Alleinerziehende.
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"Buy now, pay later"-Angebote als Schuldenfalle
Bei den Forderungsarten stehen Ratenkredite ganz oben, gefolgt von Außenständen bei der öffentlichen Hand, etwa in Form fälliger Steuern oder Rückforderungen von Sozialleistungen. "Insbesondere Ratenkredite spielen eine große Rolle bei der Überschuldung in Deutschland", sagte eine der Autorinnen des IFF-Reports, Hanne Roggemann.
Fast jeder fünfte Ratsuchende habe mindestens eine Forderung, die aus solchen Abzahlungskrediten resultiert. Gemeint sind zum Beispiel "Buy now, pay later"-Angebote, bei denen die Rechnung erst später beglichen werden muss.
Schwierig, Übersicht zu behalten
Der Verbraucherzentrale Bundesverband und das IFF warnen vor solchen Angeboten aufgrund hoher Verzugszinsen und Mahngebühren. Zudem erschwerten sie es, die Übersicht zu behalten.
Insgesamt wurden für den nicht repräsentativen Überschuldungsreport knapp 200.000 Beratungsfälle aus dem Zeitraum 2008 bis 2023 ausgewertet, davon fast 24.000 aus dem vergangenen Jahr.
Quelle: ZDF
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Quelle: dpa, IFF
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