Mehr als 19 Prozent der Soloselbstständigen sehen ihr wirtschaftliche Existenz bedroht. Das geht aus einer Umfrage des ifo-Instituts hervor. Ihre Lage bleibe weiterhin schwierig.
Viele Selbstständige bangen wegen der Energiekrise und drohender Rezession um ihre wirtschaftliche Existenz. Das Barometer für deren Geschäftsklima stieg zwar im November um 3,4 Punkte, liegt aber mit minus 21,6 Zähler nach wie vor tief im negativen Bereich. Das geht aus der aktuellen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts hervor.
Der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, erläutert:
Jeder fünfte Selbstständige macht sich Sorgen um Existenz
Fast jeder fünfte Soloselbstständige sieht demnach sein wirtschaftliches Fortbestehen bedroht: Im November befürchteten dies 19,4 Prozent. Das ist etwas weniger als die 19,7 Prozent vom Oktober - aber ein deutlich höherer Wert als in der Gesamtwirtschaft, wie das Institut betont.
- Umfrage: Generation Mitte stark verunsichert
Die als "Leistungsträger" der Gesellschaft geltende Generation Mitte blickt einer Umfrage zufolge sorgenvoll in die Zukunft. Besonders steigende Preise belasten 30- bis 59-Jährige.
Die aktuelle Geschäftslage hat sich etwas erholt: Die positiven und negativen Antworten halten sich hier die Waage.
Auf die kommenden Monate blicken die Soloselbstständigen jedoch weiterhin sehr pessimistisch, während sich der Erwartungsindikator in der Gesamtwirtschaft zuletzt deutlich stärker erholt.
-
Energiekrise, Inflation und Corona belasten Wirtschaft
Der deutschen Wirtschaft machen Energiekrise, Materialmangel und hohe Inflation seit Monaten zu schaffen, nachdem zuvor bereits die Corona-Krise für viele Branchen deutliche Geschäftseinbußen brachte.
Allerdings sind die Risiken einer schweren Rezession zuletzt gesunken. Ein Grund dafür ist, dass die befürchtete Gasrationierung im Winter auch wegen voller Speicher unwahrscheinlicher geworden ist.
Die Inflation in Deutschland ist laut Statistischem Bundesamt überraschend leicht gesunken. Wie wird es mit der Inflation weitergehen? ZDF-Reporterin Sina Mainitz mit den Details.
Außerdem haben die Materialengpässe zuletzt abgenommen, während die Inflation ihren Höhepunkt erreicht haben könnte. Die meisten Experten rechnen daher inzwischen mit einer milden Winterrezession und einem weitgehend stabilen Arbeitsmarkt.