Landwirte schlagen aufgrund des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche Alarm: Die Seuche sei hochinfektiös - und der wirtschaftliche Schaden für die Tierhalter enorm.
Der Ausbruch von Maul- und Klauenseuche (MKS) bei Büffeln in Brandenburg könnte die deutschen Agrarexporte bremsen. "Das ist ein wirtschaftlicher Super-Gau für die Landwirtschaft in Deutschland", so Bernhard Krüsken (Deutscher Bauernverband).13.01.2025 | 4:07 min
Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche versetzt Landwirtinnen und Landwirte bundesweit in Sorge. "Es muss alles darangesetzt werden, um diesen Ausbruch einzudämmen", teilte der Präsident des Deutschen Bauernverbands, Joachim Rukwied, mit. "Obwohl das Virus für den Menschen völlig ungefährlich ist, ist der wirtschaftliche Schaden für die Tierhalter erheblich." Bund und Länder müssten nun eng zusammenarbeiten.
Wirtschaftlich seien die Auswirkungen für Brandenburger Betriebe sofort spürbar gewesen. Das bekräftigt auch Bernhard Krüsken vom Deutschen Bauernverband im ZDF-Mittagsmagazin:
Das ist ein wirtschaftlicher Super-Gau für die Landwirtschaft in Deutschland.
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Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands
Die Seuche sei hochinfektiös. "Es reichen sehr geringe Dosen des Virus aus, um weitere Ansteckungen hervorzurufen," erklärt Krüsken.
Überbelegte Ställe
Betroffene Tiere zeigen häufig hohes Fieber und Bläschenbildung im Maul- und Klauenbereich. Zur Eindämmung der Tierseuche hatte das Brandenburgische Landwirtschaftsministerium von Samstag bis Montagnacht - genau für 72 Stunden - ein Verbot angeordnet, Klauentiere zu transportieren.
Ställe seien deshalb überbelegt, sagte Wendorff. "Man muss sich vorstellen, das sind alles Zeitläufe und Abläufe, die getaktet sind." Unter den Tierhaltern gebe es eine große Solidargemeinschaft, wie die Tierseuchenkasse, die Teile des Schadens auffange. Die Höhe der Schäden sei aber noch nicht zu beziffern.
Handel innerhalb der EU noch möglich
Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) hat nach Angaben seines Ministeriums bereits den Kontakt zu seinen Amtskollegen aus den Ländern aufgenommen, um sie über die Lage zu informieren. Mit Vertretern der Branche traf sich Özdemir am Nachmittag in Baden-Württemberg.
Die konkreten wirtschaftlichen Auswirkungen für die Betriebe seien noch unklar, sagte ein Ministeriumssprecher. Der Handel mit Agrarprodukten, die nicht aus den Sperrzonen stammen, sei innerhalb der EU weiterhin möglich. Bei Drittstaaten, mit denen der Handel über Zertifikate stattfinde, gebe es noch keinen genauen Überblick. Unter anderem Südkorea und Mexiko hätten aber bereits angekündigt, vorerst kein Schweinefleisch mehr aus Deutschland zu importieren.
Nach dem Ausbruch der Seuche wurden heute weitere Tiere als Schutzmaßnahme getötet. Schon jetzt ist der Schaden vor allem für den Export von Milch und Fleisch enorm.13.01.2025 | 1:37 min
Weitere Tiere werden getötet
Unterdessen sollten weitere Tiere aufgrund des Ausbruchs der Tierseuche in Brandenburg getötet werden. Auf einem Betrieb in Schöneiche (Landkreis Oder-Spree) betreffe das 55 Ziegen und Schafe sowie 3 Rinder, die vorsorglich gekeult würden, sagte eine Sprecherin des Landkreises.
Dementsprechend musste dort auch die Tötungsanordnung kommen, weil eben die Ausbreitung deutlich eingedämmt werden muss. Wir wissen nicht, ob das Heu tatsächlich auch das MKS-Virus in sich hatte.
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Sprecherin eines Betriebs in Schöneiche
Bislang seien keine weiteren bestätigten Fälle bekannt. "Stand heute Morgen ist, dass die gegenwärtig ausgewerteten Proben keinen weiteren positiven Befund hatten", sagte Mittelstädt weiter.
Quelle: dpa
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