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Anschuldigungen von Gazprom : Hersteller sieht Turbinen betriebsbereit

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Nur noch 20 Prozent der regulären Gasmenge fließt durch Nord Stream 1. Der Betreiber Gazprom gibt die Schuld dem Turbinen-Hersteller Siemens Energy - der wehrt sich.

Gas-Pipeline Nord Stream 1 in Lubmin
Durch Nord Stream 1 fließt weniger Gas als möglich. Die Schuld daran weißt Betreiber Gazprom von sich.
Quelle: AP

Die Bundesnetzagentur spricht angesichts der sinkenden Gaslieferungen aus Russland von einer angespannten, aber stabilen Lage bei der Versorgung. Die Betreiber der deutschen Erdgasspeicher sind da optimistischer. Sie gehen davon aus, dass selbst bei anhaltend niedrigen Lieferungen durch Nord Stream 1 die Depots weiter befüllt werden können. Bis zum Winteranfang könnten die Speicher demnach fast voll sein.

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Bei weiter hohen LNG-Importen sei sehr wahrscheinlich ein Füllstand von über 90 Prozent bis zum 1. November zu erreichen, sagte der Geschäftsführer des Branchenverbandes Initiative Energien Speichern, Sebastian Bleschke. Die Berechnung beruht auf der Annahme, dass der Gastransport durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 weiterhin bei 20 Prozent der maximalen Kapazität liegt. Fiele dieses Gas auch noch weg, müsse die Lage neu bewertet werden, so Bleschke.

Noch maximal 33 Millionen Kubikmeter Gas über Nord Stream 1

Ob Russland weiter an der Gasschraube dreht, ist unklar. Am Mittwoch hatte der mehrheitlich staatliche Energiekonzern die Lieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 auf 20 Prozent der Maximalkapazität gesenkt. Demnach kommen pro Tag nur noch maximal 33 Millionen Kubikmeter Gas aus dem russischen Wyborg über die Ostseepipeline nach Deutschland. Der Gaspreis legte infolge der Unsicherheit weiter zu.

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Kremlsprecher Dmitri Peskow widersprach Vorwürfen, dass Russland die Lieferungen drossele, um politischen Druck auszuüben und ein Ende der westlichen Sanktionen sowie die Inbetriebnahme der Pipeline Nord Stream 2 zu erzwingen. Nicht der Kreml, sondern Gazprom sei Lieferant. Das Unternehmen liefere so viel wie benötigt und so viel wie technisch möglich, versicherte Peskow.

Gazprom: Fünf Gasturbinen müssten arbeiten

Der Rückgang der Lieferungen hänge allein mit den technischen Möglichkeiten zusammen, betonte der Kremlsprecher. "Gazprom ist und bleibt ein zuverlässiger Garant bei der Erfüllung seiner Pflichten, aber er kann ein Durchpumpen nicht garantieren, wenn die Importaggregate wegen der europäischen Sanktionen nicht gewartet werden können."

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Nach Angaben von Gazprom befindet sich derzeit nur eine Turbine im Betrieb. "Um die geplante Durchlasskapazität bei Nord Stream 1 zu gewährleisten, müssten fünf Gasturbinen arbeiten, und eine sollte sich in Reserve befinden", sagte der stellvertretende Chef des Gazprom-Konzerns, Witali Markelow, im russischen Staatsfernsehen. Doch die meisten der Aggregate hätten entweder ihre Solllaufzeit von 25.000 Stunden vor einer Wartung erreicht oder wiesen technische Mängel auf.

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Siemens: Zukünftige Wartungen können durchgeführt werden

Er warf in dem Zusammenhang dem Hersteller der Turbinen, Siemens Energy, vor, die Maschinen weder zu warten noch Ersatz für die zu reparierenden Turbinen zu liefern. Hintergrund seien die westlichen Sanktionen. Bekannt war, dass sich aus diesem Grund die Rückgabe einer in Kanada reparierten Turbine für die Pipeline verzögert hatte.

Siemens Energy wies die Vorwürfe von Gazprom am Mittwochabend zurück. "Wir haben derzeit keinen Zugang zu den Turbinen vor Ort und uns liegen bisher keine Schadensmeldungen von Gazprom vor. Daher müssen wir davon ausgehen, dass die Turbinen betriebsbereit sind", erklärte der Konzern. "Turnusgemäße Wartungen in der Zukunft können ebenfalls problemlos durchgeführt werden, die aktuelle Genehmigung der kanadischen Regierung sieht vor, dass weitere Turbinen von Siemens Energy in Montreal gewartet und anschließend ausgeführt werden können."

Hoffmann: Lassen uns nicht beeindrucken

In Berlin werden die von Moskau genannten technischen Probleme nur als Vorwand für die Lieferkürzungen verstanden. "Wir sehen dafür wie schon zuvor keine technischen Ursachen", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann.

Was wir hier sehen, ist tatsächlich ein Machtspiel, und davon lassen wir uns nicht beeindrucken.
Christiane Hoffmann, Regierungssprecherin

Die in Kanada gewartete Turbine sei bereit, an den russischen Energiekonzern Gazprom übergeben zu werden, damit sie eingesetzt werden könne.

Hoffmann machte klar, Deutschland könne sich nicht mehr auf Russland als Gaslieferant verlassen. Die Bundesregierung habe viele Maßnahmen auf den Weg gebracht, um die Energieinfrastruktur zu diversifizieren und den Verbrauch zu reduzieren. "Wir arbeiten kontinuierlich an weiteren Maßnahmen."

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