Tanken wird immer kostspieliger: Die Preise für Benzin und Diesel klettern auf neue Höchstwerte. Der ADAC fordert deshalb eine höhere Entfernungspauschale.
Tanken ist für die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland wieder teurer geworden. Sowohl die Preise für Benzin als auch für Diesel erreichten "neue historische Höchststände", wie der ADAC in München mitteilte.
Demnach kletterte der Preis für einen Liter Super E10 im bundesweiten Mittel auf 1,725 Euro pro Liter. Das entspricht einem Anstieg um 1,3 Cent im Vergleich zur Vorwoche. Der Preis für Diesel-Kraftstoff stieg um 1,4 Cent auf 1,654 Euro.
Ursache für den erneuten Anstieg der Kraftstoffpreise ist laut ADAC der Preisanstieg von Rohöl. So notiere ein Barrel (159 Liter) der Sorte Brent-Öl derzeit bei 91 Dollar (umgerechnet knapp 80 Euro), was einem Plus von zwei Dollar gegenüber der Vorwoche entspreche.
ADAC fordert höhere Entfernungspauschale
Angesichts der deutlich gestiegenen Spritpreise - und damit auch der Kosten für den Arbeitsweg - sprach sich der Automobilclub dafür aus, die Entfernungspauschale zu erhöhen. Die Anhebung auf 38 Cent pro Kilometer solle vorgezogen werden und zudem ab dem ersten Kilometer der einfachen Entfernung des Arbeitsweges gelten, forderte der ADAC.
Vorgesehen ist bislang, dass ab 2024 ab dem 21. Entfernungskilometer 38 Cent geltend gemacht werden können. Zuletzt hatte sich wegen der hohen Energiepreise auch Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) offen für eine Anhebung der Pendlerpauschale gezeigt.
Grüne: Pauschale hilft Geringverdienern nicht
Kritik zu dem Vorstoß war am Dienstag allerdings aus den Reihen der Grünen laut geworden. Auch von der Linksfraktion kamen massive Einwände. Die Pauschale stelle Spitzenverdiener besser und helfe Geringverdienern, Rentnern und Studenten, die keine oder kaum Einkommensteuer zahlten, nicht weiter. Vertreter der Kommunen hingegen lobten Lindners Äußerungen.
- Mehrheit der Berufspendler nutzt das Auto
Fast neun von zehn Berufspendlern nutzen das Auto. Der Pkw kommt bei kürzeren Arbeitswegen von bis zu 20 Kilometern etwas häufiger zum Einsatz, so das Statistische Bundesamt.