Deutsche Post stellt Dienst ein:Das Ende des Telegramms
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Zum 31. Dezember stellt die Deutsche Post das Telegramm ein. Wer noch eine Abschiedsmitteilung verschicken will, muss viel Geld für wenige Zeichen bezahlen.
Eine Mitarbeiterin nimmt 1994 im Fernmeldeamt Erfurt Telegramme entgegen.
Quelle: dpa
Lange Zeit war das Telegramm weltweit die schnellste Art, Nachrichten zu verschicken. Kurz und knapp wurden wichtige politische oder militärische Informationen übermittelt, aber auch private Mitteilungen wie Geburten oder Hochzeiten.
Telegramme versenden noch bis Silvester
Die Deutsche Post stellt nun das Telegramm zum 31. Dezember ein. Das bestätigte eine Sprecherin des Unternehmens ZDFheute. Bis Samstag können demnach noch letzte Mitteilungen telefonisch oder online aufgegeben werden.
Es gebe heute immer weniger Privat- und Geschäftskunden, die den vergleichsweise teuren Nachrichtenkanal nutzen, so die Post-Sprecherin. "Deshalb konzentrieren wir uns auf die Weiterentwicklung unserer erfolgreichen individualisierbaren Produkte, wie etwa die 'Briefmarke Individuell'."
Telegramme vergleichsweise teuer
Eine gekürzte Sprache sowie das Weglassen von Personalpronomen und Adjektiven - jedes Wort und jedes Zeichen kostet schließlich Geld – zeichnen Telegramme aus.
So kann ein Mini-Telegramm - bis 160 Zeichen und ohne Schmuckblatt - für etwa 13 Euro verschickt werden. Maxi-Telegramme - bis zu 480 Zeichen - kosten etwa 18 Euro. Gegen einen Aufpreis sind auch längere Nachrichten möglich. Bei 1.280 Zeichen ist dann aber Schluss. Die Mitteilungen werden laut Post in der Regel am folgenden Tag zugestellt.
Erstes Telegramm im Mai 1844 in den USA verschickt
Im Mai 1844 wurde von Tüftler Samuel Morse das erste Telegramm verschickt. Mehr als 60 Kilometer wurden die Worte mit einem Telegrafen von Washington nach Baltimore verschickt.
Mithilfe von Stromimpulsen konnten die Signale des Morsecodes (kurz, lang und Pause) über eine Leitung versendet werden. Im Vergleich zu Briefen waren Telegramme damals somit sehr schnell.
Quelle: ZDF, dpa
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