Twitter-Aktionäre sollen über Musk-Übernahme abstimmen

    Übernimmt Elon Musk Twitter?:Aktionäre sollen bis Anfang August abstimmen

    09.06.2022 | 04:29
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    Die Twitter-Aktionäre sollen Berichten zufolge bis spätestens Anfang August über die Übernahme durch Elon Musk entscheiden. Musk hatte zuletzt gedroht, den Deal platzen zu lassen.

    Eine Fotomontage zeigt ein Portraitfoto von Elon Musk, umrahmt von Twitter-Logos.
    Werden die Twitter-Aktionäre dem Kauf des Konzerns durch Elon Musk zustimmen?
    Quelle: reuters

    Die Konzernführung von Twitter geht nach eigenen Angaben von einer Abstimmung der Aktionäre über die geplante Milliarden-Übernahme durch Tesla-Chef Elon Musk bis Anfang August aus. Dies werde möglicherweise bereits im späten Juli geschehen, erklärte Twitter-Chefjuristin, Vijaya Gadde vor Mitarbeitern.
    Insidern zufolge will Twitter Musk zudem einen Datensatz mit allen Tweets zugänglich machen, die auf verschiedene Arten analysiert worden sind. Die wegen ihrer Größe auch als "fire hose" (dt. Feuerwehrschlauch) bezeichneten Daten enthielten keine vertraulichen Informationen, hieß es weiter.

    Twitter-Rohdaten als Kaufanreiz?

    Dadurch solle die angekündigte Übernahme der Internetplattform durch Musk vorangetrieben werden, berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf eine eingeweihte Person. In anderen Meldungen hieß es, der Multimilliardär könnte womöglich nur einen eingeschränkten Zugang zu den Rohdaten bekommen.
    Die am angeblichen Deal beteiligten Anwälte wollten dies nicht bestätigen. Auch Musk äußerte sich zunächst nicht zum mutmaßlichen Datenaustausch, obwohl er sich in Tweets über verschiedene Aspekte seines geplanten Zukaufs bisher ausgiebig ausgelassen hat.

    Lässt Musk den Deal platzen?

    Im April ging der Chef des Elektroautobauers Tesla eine rechtlich bindende Vereinbarung ein, Twitter für 44 Milliarden Dollar (rund 41,5 Milliarden Euro) zu übernehmen und von der Börse zu holen. Doch am Montag drohte er, den Deal platzen zu lassen.
    Er warf Twitter vor, von ihm geforderte Daten über gefälschte Nutzerkonten nicht wie vereinbart bereitgestellt zu haben. Dem US-Konzern zufolge liegt die Zahl unter fünf Prozent, während Musk von mindestens einem Fünftel der Nutzer ausgeht.

    Streitpunkt: Fakeaccounts

    In einem Brief der Anwälte Musks an Twitter hieß es, er habe seit dem 9. Mai immer wieder nachgefragt, wie viele Fake-Accounts es unter den 229 Millionen Nutzerkonten von Twitter gebe und welche davon für Spam verwendet würden, habe aber keine zufriedenstellende Antwort erhalten.
    Experten zufolge kann Musk die Vereinbarung aber nicht ohne weiteres einseitig kündigen. Ihm könnte dann eine Strafe von einer Milliarde Dollar drohen.
    Quelle: Reuters, AP, AFP

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