Statistisches Bundesamt:Extra-Ausgaben? Jeder Dritte muss passen
05.10.2022 | 11:13
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Vor allem Alleinlebende, Alleinerziehende und Renter müssen oft mit wenig Einkommen auskommen. Unerwartete Ausgaben sprengen dann die Finanzen.
40 Prozent der Menschen in Deutschland mussten 2021 mit weniger als 22.000 Euro netto auskommen.
Quelle: dpa
Bei fast einem Drittel der Menschen in Deutschland übersteigen unerwartete Ausgaben die eigenen Finanzmittel. 31,9 Prozent der Bevölkerung hierzulande waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahr nicht in der Lage, spontan 1.150 Euro oder mehr aus ihrem Budget zu stemmen.
40 Prozent der Menschen mussten mit einem Nettoeinkommen von weniger als 22.000 Euro auskommen. 20 Prozent stand ein sogenanntes Nettoäquivalenzeinkommen von unter 16.300 Euro im Jahr zur Verfügung.
Beim Äquivalenzeinkommen handelt es sich um ein um Einspareffekte in Mehr-Personen-Haushalten bereinigtes Pro-Kopf-Einkommen, wie das Bundesamt erklärte. Auf der anderen Seite hatten 40 Prozent der Bevölkerung ein Einkommen von 28.400 Euro und mehr.
Besonders Alleinerziehende betroffen
Zu den insgesamt 40 Prozent der Bevölkerung mit den geringsten Einkommen zählen nach Angaben der Statistiker überdurchschnittlich oft Menschen aus Haushalten von Alleinerziehenden.
Fast zwei Drittel (64,6 Prozent) von ihnen verfügten 2021 über ein Nettoäquivalenzeinkommen von weniger als 22.000 Euro im Jahr, bei gut einem Drittel (33,2 Prozent) betrug es weniger als 16.300 Euro.
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Hälfte der Renter mit weniger als 22.000 Euro jährlich
Auch viele alleinlebende Erwachsene finden sich in den untersten Einkommensgruppen: Mehr als die Hälfte (53,2 Prozent) dieser Gruppe kommt auf unter 22.000 Euro im Jahr, knapp ein Drittel (32,2 Prozent) der Alleinlebenden verfügte über weniger als 16.300 Euro Einkommen.
Von den Menschen im Ruhestand verfügte ebenfalls etwa die Hälfte (50,1 Prozent) im Jahr 2021 über ein Nettoeinkommen von unter 22.000 Euro, fast ein Viertel (24,6 Prozent) hatte weniger als 16.300 Euro zur Verfügung.
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