Bahn: 196,8 Millionen Euro Entschädigung wegen Verspätungen

Verspätungen und Zugausfälle:Bahn zahlt 196,8 Millionen Euro Entschädigung

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Die Bahn hat im letzten Jahr rund 197 Millionen Euro Entschädigung an Reisende gezahlt - deutlich mehr als 2023. Hauptgrund dafür sei die marode und überlastete Infrastruktur.

Bayern, München: Ein Zug der Deutschen Bahn (DB) fährt auf einem Gleis aus dem Hauptbahnhof.
Die Deutsche Bahn hat 2024 fast 200 Millionen Euro Entschädigung gezahlt. Es wurden 6,9 Millionen Anträge wegen Verspätungen und Ausfällen gestellt.09.03.2025 | 0:23 min
Wegen Zugausfällen und Verspätungen hat die Deutsche Bahn im vergangenen Jahr deutlich höhere Entschädigungssummen gezahlt als im Jahr zuvor. Das bestätigte eine Bahnsprecherin ZDFheute, zuvor hatte die "Bild am Sonntag" darüber berichtet.

196,8 Millionen Euro Entschädigung

Insgesamt wurden im Jahr 2024 den Angaben zufolge 6,9 Millionen Entschädigungsanträge eingereicht, insgesamt 196,8 Millionen Euro seien an die Kunden und Kundinnen im Nah- und Fernverkehr ausgezahlt worden seien. Zum Vergleich: Im Jahr zuvor wurden 5,6 Millionen Anträge bearbeitet und Fahrgäste mit 132,8 Millionen Euro entschädigt.
Bahn
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"Hauptursache für die gestiegenen Antragszahlen sind Einschränkungen und Kapazitätsengpässe im Schienennetz sowie eine anhaltend hohe Bautätigkeit", sagte eine Bahnsprecherin. Die marode und überlastete Infrastrukur sei "für 80 Prozent der Verspätungen 2024 verantwortlich".

Pünktlichkeitsziel schon im Juli kassiert

Die Bahn hatte zu Beginn des Jahres 2024 ein Pünktlichkeitsziel für ihre Züge von mehr als 70 ausgerufen. Dieses Ziel kassierte sie schon im Juli ein. Wenige Tage vor dem Jahreswechsel zeichnete sich dann ab, dass nicht einmal 65 Prozent der Fernzüge mit weniger als sechs Minuten Verspätung ihr Ziel erreichen werden.
Die Bahn will am 27. März ihre Bilanz für das Jahr 2024 vorstellen. Bahnchef Richard Lutz hatte schon im Dezember einen Ausblick gegeben: "Wir haben dieses Jahr rund 700 Millionen Euro Umsatz im Fernverkehr nicht realisieren können." Von den Streiks im ersten Halbjahr mal abgesehen seien die Hauptgründe dafür "unpünktliche Züge, ungeplante Baumaßnahmen und eine dadurch bedingt stärkere Kaufzurückhaltung, insbesondere bei Geschäftskunden".

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Quelle: ZDF, Reuters

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