EU will Zusammenschluss prüfen:Deal von Lufthansa mit Ita Airways blockiert
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Die EU-Kommission verwehrt der Lufthansa vorerst den geplanten Einstieg bei der italienischen Fluggesellschaft Ita Airways. Der Zusammenschluss könne den Wettbewerb verringern.
Die Wettbewerbshüter der EU verwehren der Lufthansa vorerst den geplanten Einstieg bei der italienischen Fluggesellschaft Ita Airways. Die EU-Kommission kündigte ein Prüfverfahren an.
Der Zusammenschluss könnte den Wettbewerb "auf einigen Kurz- und Langstrecken verringern", teilte die Kommission zur Begründung mit. Die Lufthansa habe bislang keine ausreichenden Maßnahmen vorgelegt, um die Bedenken der EU-Wettbewerbshüter auszuräumen.
Lufthansa-Einstieg könnte zu höheren Preisen führen
Bislang stehen die Lufthansa und Ita Airways demnach auf mehreren Kurzstrecken zwischen Italien und mitteleuropäischen Ländern in direkter Konkurrenz zueinander. Ein Zusammenschluss könne auf diesen Strecken zu geringerem Wettbewerb und höheren Preisen führen, erklärte die Kommission weiter.
Die Wettbewerbshüter prüfen zudem Auswirkungen auf Langstreckenflüge von Italien nach Nordamerika und eine mögliche "beherrschende Stellung von Ita am Flughafen Mailand-Linate".
Durch andere Fluggesellschaften gebe es nur begrenzt Konkurrenz - in erster Linie durch Billigfluggesellschaften wie Ryanair. Diese würden aber oftmals von abgelegeneren Flughäfen abfliegen.
EU-Kommission verlangt üblicherweise Entflechtung
Die EU-Kommission muss nun bis zum 6. Juni einen Beschluss zu dem Verfahren erlassen, wie aus ihren Angaben hervorgeht. Lufthansa hatte in dem EU-Kartellverfahren bereits Zugeständnisse gemacht, lehnte es aber ab, Details zu nennen. Man sei mit allen Beteiligten im engen und konstruktiven Austausch, hieß es vor wenigen Wochen.
Üblicherweise verlangt die EU-Kommission bei Airline-Übernahmen eine Entflechtung an Flughäfen, an denen die neuen Partner durch den Zusammenschluss besonders stark würden.
Der Lufthansa-Konzern soll nach jahrelangen Verhandlungen mit dem italienischen Staat zunächst mit einer Minderheitsbeteiligung bei Ita Airways einsteigen. Die Vereinbarung sieht jedoch vor, dass Lufthansa die italienische Fluggesellschaft künftig vollständig übernehmen könnte. Ita Airways war aus der zahlungsunfähigen Fluggesellschaft Alitalia hervorgegangen. Rom war 2017 bei Alitalia eingestiegen, fand jedoch lange Zeit keinen Investor.
Quelle: dpa, AFP
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