Deutscher Rüstungskonzern:Rheinmetall: Aktienkurs hat sich verzehnfacht
|
Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine hat sich der Kurs des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall an der Börse verzehnfacht.
Angesichts der aktuellen Lage will Deutschland mehr in Verteidigung investieren. Davon profitiert die Rüstungsindustrie, insgesamt könnten bis zu 200.000 Jobs entstehen.27.02.2025 | 1:26 min
Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall hat seinen Aktienkurs seit Beginn des Ukraine-Krieges verzehnfacht. Notierte ein Anteilsschein der Waffenschmiede am 23. Februar 2022 noch bei 96,8 Euro, wurde das Papier am Mittwochmittag im Xetra-Handel für 968 Euro gehandelt. Rheinmetall stellt Panzer, Militär-Lastwagen, Artillerie, Flugabwehr-Geschütze und Munition her - Rüstungsgüter, die in der Ukraine dringend gebraucht werden.
Schon im letzten Jahr konnte Deutschlands größter Rüstungskonzern einen starken Gewinnanstieg verzeichnen.14.08.2024 | 1:15 min
Außerdem profitiert das Unternehmen von der gestiegenen Nachfrage von Nato-Staaten, die sich von Russland bedroht fühlen und deshalb mehr in die Verteidigung investieren. Auch Infanterie-Kampfausrüstungen mit Digitalkomponenten gehören zum Produktportfolio der Düsseldorfer Firma, die ihr größtes Werk im niedersächsischen Unterlüß hat.
Geschäfte seit 2021 mehr als verdoppelt
Der Rüstungskonzern macht deutlich mehr Geschäft als zuvor. Waren es im vierten Quartal 2021 etwa 1,8 Milliarden Euro, so erreichte der Umsatz im dritten Quartal 2024 schon rund 2,5 Milliarden Euro. Aktuelle Zahlen für 2024 stellt Rheinmetall Mitte März vor.
Der steile Wachstumskurs lässt sich vor allem an den vollen Auftragsbüchern erkennen: Das "Backlog", das neben dem Auftragsbestand auch die erwarteten Abrufe aus langfristig laufenden Rahmenverträgen und Potenziale in anderen Geschäften umfasst, lag Ende 2021 bei 24,5 Milliarden Euro. Im Herbst 2024 waren es schon knapp 52 Milliarden, Tendenz weiter steigend.
Im vergangenen Jahr haben deutsche Rüstungsexporte einen Höchstwert erreicht. Rund 13,33 Milliarden Euro wurden von der Bundesregierung genehmigt - fast zehn Prozent mehr als 2023.22.01.2025 | 0:23 min
Hoffnung auf weitere Bestellungen
Kaufte die Bundesrepublik nach dem Ende des Kalten Krieges noch weniger Waffen bei der heimischen Rüstungsindustrie, wird spätestens seit den vergangenen drei Jahren wieder mehr bestellt bei den heimischen Waffenschmieden. Beim 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögen des Bundes, das 2022 auf den Weg gebracht wurde, konnte sich Rheinmetall einen beträchtlichen Teil sichern. Da die kommende Regierung voraussichtlich mehr Geld in die Verteidigung stecken wird, kann sich Rheinmetall auch künftig berechtigte Hoffnungen auf Extra-Bestellungen machen.
Ein weiterer Wachstumstreiber ist die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, dass sich Europa künftig selbst um seine Sicherheit kümmern muss - auch deswegen werden die EU-Staaten wesentlich mehr Geld in ihre Verteidigungsfähigkeit investieren müssen als bislang.
Auch Firmen wie Hensoldt und Renk, die ebenfalls ein starkes Rüstungsgeschäft haben, sind auf dem Börsenparkett gefragt.
Quelle: dpa
Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie beim ZDFheute-WhatsApp-Channel richtig. Hier erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Zur Anmeldung: ZDFheute-WhatsApp-Channel.