Der Dax setzt zum Höhenflug an und muss nach Eröffnung der US-Börsen bremsen.
Quelle: Boris Roessler/dpa
Verluste am US-Aktienmarkt haben dem Dax seinen Rekordlauf vermiest. Nachdem der deutsche Leitindex am Nachmittag im Handelsverlauf erstmals die Marke von 16.100 Punkten knacken konnte, setzten mit dem US-Börsenstart Gewinnmitnahmen ein. Aus dem Handel ging er - wie zum Wochenauftakt - fast unverändert mit minus 0,04 Prozent auf 16.040,47 Zähler.
Auch SDax mit Bestmarke
Der Nebenwerteindex SDax erreichte im Handelsverlauf ebenfalls eine Bestmarke und schloss schließlich mit moderaten Verlusten. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel beendete den Handel 0,07 Prozent niedriger bei 36.098,25 Punkten.
In Paris erreichte der Cac 40 ein Rekordhoch und schloss dann minimal schwächer, während der FTSE 100 in London etwas deutlicher nachgab. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,18 Prozent auf 4.344,63 Punkte. In den USA rutschte der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa um 0,5 Prozent ab und auch die wichtigsten Nasdaq-Indizes gaben in dieser Größenordnung nach.
Eine hohe Nachfrage nach Saatgut und Pflanzenschutzmitteln sowie Zuwächse im Pharmageschäft stimmten Bayer noch etwas zuversichtlicher für 2021. Die Aktien der Leverkusener zogen um 1,5 Prozent an.
Deutliche Kurssprünge
Dagegen fielen die Papiere von Munich Re um 2,5 Prozent, nachdem der Rückversicherer die Anleger mit seinen endgültigen Quartalszahlen nicht hatte überzeugen können. Diese verdeutlichten, dass vor allem ein gewinnbringender Verkauf von Aktien und Anleihen den Konzern im Sommer in den schwarzen Zahlen gehalten hat. Das eigentliche Rückversicherungsgeschäft aber läuft schlechter als gedacht.
Deutlichere Kurssprünge gab es im SDax. Dort setzten die Anteilscheine von Eckert & Ziegler ihre jüngste Talfahrt fort und sackten um 6,7 Prozent ab. Ein Umsatzanstieg in den ersten neun Monaten und ein im bisherigen Jahresverlauf erzieltes Rekordergebnis reichten nicht, um den Kurs des Strahlen- und Medizintechnikunternehmens wieder neu zu beleben.
Die Papiere von Schaeffler gewannen an der Index-Spitze 12,1 Prozent. JPMorgan-Analyst lobte mit Blick auf die Geschäftszahlen die hohe Profitabilität des Autozulieferers in einem schwierigen Quartal.
Nach der Finanzkrise 2008 glaubten Viele, dass die Macht der Banken beschränkt werde. Doch mit der Pandemie steigen die Schulden. Der Einfluss der Banken könnte wieder zunehmen.
Euro bleibt konstant
Abseits der Berichtssaison rückten zudem die Anteile von Continental um 3,1 Prozent vor, der Autozulieferer zog mit seinen neuartigen Oled-Displays für den Autoinnenraum einen ersten Großauftrag an Land.
Der Euro bewegte sich wenig und wurde am frühen Abend mit 1,1578 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1577 (Montag: 1,1579) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8638 (0,8636) Euro.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,37 Prozent am Vortag auf minus 0,36 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,06 Prozent auf 144,77 Punkte. Der Bund-Future gewann zuletzt 0,51 Prozent auf 171,39 Punkte.
- Deutschlands Vorstände werden diverser
Die Dax-Erweiterung bringt mehr Diversität in deutsche Vorstände. 90 der 241 Vorstandsmitglieder haben einen ausländischen Pass. Und: Erstmals führt eine Frau einen Dax-Konzern.