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EU-Entscheidung vertagt : Verbrenner-Aus? Das ist längst beschlossen

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Die EU zögert eine offizielle Festlegung hinaus, die eigentlich längst anderswo entschieden wurde: das Verbrenner-Aus. Zu beobachten ist das aktuell in Köln.

Abgase kommen aus dem Auspuff eines Autos, aufgenommen am 27.02.2018
Verbrenner-Aus?Die EU hat die Entscheidung auf unbestimmte Zeit verschoben.(Archivfoto)
Quelle: dpa

Eigentlich hätten die EU-Mitgliedstaaten diesen Dienstag das Aus für Neuwagen mit Verbrennungsmotoren ab 2035 besiegeln können. Da die Zustimmung aber alles andere als gewiss ist, wurde die Entscheidung verschoben - auf unbestimmte Zeit.

Den Luxus des Aufschiebens hat die europäische Automobilwirtschaft nicht mehr. Längst bestimmen andere Märkte, was in Mengen nachgefragt und damit auch produziert wird. China ist als Verkaufsmarkt längst bedeutender als Europa. Hier verdienten auch die deutschen Autobauer das Geld, das hierzulande nicht mehr zu verdienen war, im letzten Quartal 2022 wurde gut jedes dritte Auto von BMW, Mercedes und VW in China verkauft.

Die EU hat die Abstimmung über das Verbrenner-Aus ab 2035 verschoben. Verkehrsminister Wissing (FDP) fordert, dass auch Neufahrzeuge mit synthetischen Kraftstoffen möglich bleiben.

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Deutsche Autobauer auf dem Tesla-Weg

Doch nicht, wenn es um Elektrofahrzeuge geht - da vertrauen die Menschen in China eher auf "ihre" chinesischen Marken, denn auf die aus Deutschland. Zu teuer, zu wenig innovativ, zu wenig konkurrenzfähig - auch im Vergleich zu anderen nicht chinesischen E-Marken wie Tesla.

Der amerikanische Elektro-Pionier verkauft weltweit vier Modelle, mit den Kürzeln S, 3, X und Y. Sie sehen in allen Länderausführungen gleich aus. Vier Modelle, mit einer überschaubaren Anzahl an wählbaren Ausstattungslinien und Antriebsvarianten.

Damit beschreitet Tesla inzwischen einen wirtschaftlich erfolgreichen Weg - kurz: verdient Geld. Die etablierten Autobauer in Deutschland beschrieben diesen Tesla-Weg über ein Jahrzehnt lang als Irrweg - und beschreiten ihn heute selbst.

Während Autohersteller den Weg der E-Mobilität schon längst beschritten haben, sind es vor allem die Zulieferer, die sich noch auf das Ende des Verbrennermotors einstellen müssen.

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In Köln endet ein Stück Automobilgeschichte

Am deutlichsten ist diese Entwicklung aktuell in Köln zu beobachten, bei der US-Konkurrenz von Ford. Hier endet bald ein Stück Automobilgeschichte: Der Fiesta - in Köln entwickelt, designt und vom ersten Blech bis zur letzten Schraube gebaut, läuft im Mai zum letzten Mal vom Band. Er macht Platz für ein neues Modell, mit einem neuen Antriebskonzept und einer neuen Art des Automobilbaus.

Ford Deutschland baut dann auf zwei Produktionsstraßen, was sich derzeit am besten vermarkten lässt: Elektro-"Crossover", wie die Marketingspezialisten eher kleine SUVs inzwischen nennen. Allerdings ist dann längst nicht mehr alles "Made in Cologne" wie beim Fiesta.

Die Antriebssysteme kommen von Volkswagen: Die Plattformen bestehen aus Batterie-Einheit, Elektromotor und der zugehörigen Software. In Köln baut Ford lediglich eigene Karosserien samt Innenausstattung auf die zugekauften Plattformen aus Wolfsburg.

Ford baut Stellen ab

Eigene Elektro-Plattformen für konkurrenzfähige Fahrzeuge hat Ford in den letzten Jahren nicht entwickelt - das spiegelt sich nun in einem massiven Stellenabbau am Standort Köln wider.

Wegen der Neuausrichtung des US-Autobauers Ford hin zur Elektromobilität müssen in Europa 3800 Stellen gestrichen werden. Auch deutsche Standorte sind vom Stellenabbau betroffen.

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Der findet hauptsächlich im Forschungs- und Entwicklungszentrum statt. Die Mitarbeitenden im Motorenwerk hingegen werden, wenn sie wollen, in anderen Produktionsbereichen in Köln weiterbeschäftigt. Im E-Autobau scheint weit weniger automatisierbar, als vor Jahren befürchtet.

Wer nur wenige Modellvarianten anbietet, diese länger unverändert produziert und keine länderspezifischen Sondermodelle entwickelt, kann bei Forschung und Entwicklung Personal und damit signifikant Kosten reduzieren.

Ab 2035 sollen keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden. Den Beschluss des EU-Parlaments kritisieren insbesondere Vertreter der Automobilindustrie.

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Prognose spricht gegen den Verbrennungsmotor

Ford in Köln ist so gesehen ein Paradebeispiel für eine späte Kehrtwende eines etablierten Volumenherstellers. Das Verbrenner-Aus bei Ford ist beschlossene Sache. Schon 2030, fünf Jahre vor dem avisierten EU-Termin sollen alle Ford-PKWs nur noch mit elektrischen Antrieben verkauft werden. Damit befindet Ford sich perspektivisch nicht einmal besonders weit vorne, sondern nur in guter Gesellschaft.

Eine aktuelle Analyse von "strategy&" einer Tochter von PwC kommt zu dem Schluss, dass sich das Verhältnis von Verbrenner- und Elektromodellen bis dahin umkehren dürfte.

  • 2022 wurden knapp 74 Prozent aller produzierten Fahrzeuge weltweit mit Verbrennungsmotoren ausgeliefert und gut 16 Prozent batterie- oder teilelektrisch.
  • Für 2030 geht die Prognose von rund 79 Prozent batterieelektrischen PKW aus, während der Anteil der reinen Verbrenner bei den Neuwagen auf gut 17 Prozent zurückgehen dürfte.

Ob und wann die europäische Politik ihre Regelung zum Verbrenner-Aus verabschiedet, scheint da wenig Relevanz für die globale Entwicklung hin zu Elektroautos zu haben - für die Konkurrenzfähigkeit des Produktionsstandorts Europa allerdings sind in Zeiten des Wandels Klarheit und Mut von existenzieller Bedeutung.

FAQ

Grüne Verbrenner? - Wie E-Fuels funktionieren 

E-Verbrenner auch nach 2035 möglich: Wie E-Fuels hergestellt werden, wie effizient sie sind und bei welchen Fahrzeugen sie Vorteile bieten. Antworten auf die wichtigsten Fragen.

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