Um der sozialen Ungleichheit entgegenzuwirken, verlangt eine Gruppe von Millionären, höher besteuert zu werden. Der Staat könnte so Einnahmen in Billionen-Höhe erzielen.
Eine Gruppe von mehr als 100 Millionären aus neun Ländern fordert zusammen mit internationalen Organisationen eine Vermögensteuer für die Reichsten.
Diese Forderung stellten die Gruppen Patriotic Millionaires, Millionaires for Humanity und Tax Me Now nach Angaben der Nothilfeorganisation Oxfam an die Regierungen.
Dies würde helfen, die extreme Ungleichheit zu verringern und soziale Grunddienste wie eine öffentliche Gesundheitsversorgung und Bildung zu finanzieren, teilte Oxfam am Mittwoch weiter mit. Oxfam verwies auf eine Analyse, wonach ein Steuervolumen von mindestens 2,5 Billionen Dollar (2,2 Billionen Euro) pro Jahr möglich sei
Disney- und BASF-Erben sollen unterzeichnet haben
Die Patriotic Millionaires veröffentlichen ihren Brief anlässlich der Veranstaltungsreihe "Davos Agenda" des Weltwirtschaftsforums.
Zu den Unterzeichnern und Unterzeichnerinnen gehören den Angaben zufolge die amerikanische Filmproduzentin und Disney-Erbin Abigail Disney, der dänisch-iranische Unternehmer Djaffar Shalchi, der amerikanische Unternehmer und Risikokapitalgeber Nick Hanauer sowie die österreichische Studentin und BASF-Erbin Marlene Engelhorn.
Eine junge Multimillionärin der Initiative "Tax Me Now" kritisiert, dass reiche Menschen in Deutschland immer reicher werden - mehr im Video.
Eine Initiative von 49 Millionären aus Deutschland und Österreich fordert eine höhere Besteuerung ihres Vermögens. Sie wollen etwas zurückgeben.
In dem Schreiben heißt es, die Welt habe in den vergangenen zwei Jahren großes Leid erfahren, während die Reichsten noch reicher geworden seien und nur sehr wenige von ihnen angemessen Steuern bezahlt
Über zwei Billionen US-Dollar Einnahmen?
Eine Vermögensteuer, die bei Millionären mit nur zwei Prozent jährlich ansetze und bei Milliardären auf fünf Prozent jährlich steige, könnte den Angaben zufolge weltweit 2,52 Billionen US-Dollar pro Jahr einbringen.
Damit wären wesentliche Fortschritte bei Armutsbekämpfung, Verteilungsgerechtigkeit bei Covid-19-Impfstoffen und allgemeiner Gesundheitsversorgung möglich.
Folgende Oxfam-Studie zeigt, wie die Wohlhabendste im Zuge der Corona-Pandemie ihr Reichtum vermehrt haben:
- Oxfam: Deutsche Armutsquote mit Höchstwert
Die Corona-Pandemie befeuert die soziale Ungleichheit weltweit. Laut Oxfam haben die Reichsten ihr Vermögen fast verdoppelt, während 160 Millionen mehr Menschen in Armut leben.