Studie zur Vier-Tage-Woche: Kann Arbeiten so funktionieren?

    Pilotstudie der Uni Münster:Vier-Tage-Woche: Kann Arbeiten so funktionieren?

    Claudia Krafczyk
    von Claudia Krafczyk
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    Vier Tage arbeiten, drei Tage frei: Ein Gewinn für die Work-Life-Balance. Doch können wir in kürzerer Zeit das Gleiche schaffen? Eine Pilotstudie zeigt klare Trends.

    Verbraucher | WISO
    :4-Tage-Woche - funktioniert das?

    Vier Tage arbeiten, drei Tage frei. Work-Life-Balance ist für viele wichtig. Kann die 4-Tage-Woche das leisten und schaffen wir das Gleiche in weniger Zeit? Der Praxis-Check.
    von Karen Grass, Claudia Krafczyk
    Ein Monteur am Arbeiten und eine Erzieherin arbeitet in der Kita mit zwei kleinen Kindern
    17:28 min
    Wenn bestimmte Unternehmen die Arbeitszeit ihrer Beschäftigten etwas reduzieren und sie trotzdem das volle Gehalt zahlen, kann das Vorteile für beide Seiten bringen. Das ergibt eine internationale Pilotstudie, an der deutschlandweit 45 Unternehmen teilnahmen.
    Von März bis September haben vor allen kleine und mittelständische Betriebe ein neues Modell mit verkürzten Arbeitszeiten getestet. Dabei wurden die Beschäftigten trotz reduzierter Arbeitszeit wie in einem Vollzeit-Job bezahlt.
    Schaltgespräch Slomka Haller.
    In einer Studie zur Vier-Tage-Woche wurde unter anderem die Produktivität geprüft. Das Ergebnis: Das Modell "kann Vorteile für beide Seiten bringen", so Valerie Haller (ZDF). 18.10.2024 | 1:44 min
    Hinter diesem Pilotprojekt, das auf sechs Monate angelegt war, stehen die globale Initiative "4 Day Week" und die deutsche Unternehmensberatung Intraprenör. Die wissenschaftliche Auswertung übernahm die Universität Münster.
    Ein Kalender, die Freitage sind durchgestrichen.
    Ist eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich möglich? Eine sechsmonatige Pilot-Studie der Universität Münster liefert dazu erste Ergebnisse.18.10.2024 | 1:33 min

    Keine Einbußen bei Umsatz und Gewinn

    Beim Leistungsvergleich mit dem Vorjahreszeitraum seien Umsatz und Gewinn unverändert geblieben, zieht Studienleiterin Julia Backmann eine erste Bilanz.

    Wenn man weniger Zeit reinsteckt und damit das Gleiche erreicht, ist die Produktivität sogar gestiegen.

    Julia Backmann, Universität Münster

    In den meisten Betriebe sei die Vier-Tage-Woche gut gelaufen. "70 Prozent der Organisationen sagen, dass sie weitermachen möchten", sagt Backmann. Davon wollten einige noch weiter testen, manche implementierten bereits.
    "20 Prozent sagen, dass sie die Vier-Tage-Woche abbrechen und wieder in eine Fünf-Tage-Woche übergehen und zehn Prozent sind noch unentschlossen."
    Radfahrer mit Rucksack und Helm
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    Mehr Zufriedenheit bei Beschäftigten

    Ein Ergebnis der Pilotstudie sei auch, dass sich die Zufriedenheit der Beschäftigten erhöht habe. Befragte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten zudem davon berichtet, dass sich ihre mentale und körperliche Gesundheit verbessert habe.
    Die Universität Münster schreibt auf X:
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    Bestätigt wurde dies auch durch die Untersuchung von Fitness-Tracker-Daten, die etwa Schritte und Schlaf aufzeichneten, sowie die Messung des Stresshormons Cortisol.

    In einem Vier-Tage-Wochen-Modell, wo der Freitag frei ist, hatten die Beschäftigten deutlich weniger Stressminuten, was auch über das Wochenende anhielt.

    Julia Backmann, Universität Münster

    Nach der Einführung des neuen Arbeitszeitmodells änderten viele Unternehmen ihre Abläufe. Eine Maßnahme: Sie hatten weniger oder kürzere interne Meetings.

    Studie nicht repräsentativ

    Die Aussagekraft der Studie ist allerdings begrenzt, da die teilnehmenden Betriebe und Organisationen nicht repräsentativ sind für die deutsche Wirtschaft. Teilgenommen haben unter anderem auch Kindergärten, Steuerberater- und Architekturbüros. Die Untersuchung betraf insgesamt 900 Menschen.
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    Die Unternehmen wählten unterschiedliche Arbeitsmodelle, im Schnitt reduzierten sie die Wochenarbeitszeit um knapp vier Stunden, also einen halben Arbeitstag. Ein Drittel der teilnehmenden Organisationen setzte auf eine echte Vier-Tage-Woche, also 20 Prozent weniger Arbeitszeit bei gleichbleibendem Gehalt.

    Es gibt nicht nur dieses eine Modell. Verschiedene Formen der Arbeitszeitverkürzung sind durchaus in vielen Bereichen möglich.

    Julia Backmann, Universität Münster

    Eine ähnliche Untersuchung in Großbritannien hatte vergangenes Jahr positive Erkenntnisse gebracht, zudem wurde das Konzept bereits in den USA und Südafrika erprobt.
    Mit Material von dpa.
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    Quelle: dpa

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