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Volkswagen geht neue Wege : Vom Autobauer zum Mobilitätsanbieter

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VW will sich mit der Übernahme von Europcar breiter aufstellen. Der Trend zu vielfältigerem Angebot ist auch bei anderen Herstellern zu erkennen. Erfolg ist aber nicht garantiert.

Dsa Volkswagen Werk in Wolfsburg
Das Volkswagen-Werk in Wolfsburg (Archivbild)
Quelle: imago

Autokonzerne weltweit müssen sich neu aufstellen. Eine steigende Nachfrage im Bereich der alternativen Antriebe und der Wunsch nach individueller Mobilität nach Maß verlangen Herstellern wie VW neue Antworten ab. Mit neuen Angeboten wollen die Branchenriesen in der Welt von morgen bestehen. So manch einer tritt allerdings schon wieder den Rückzug an.

Freie Fahrt für Europcar-Übernahme

Schon seit Längerem lagen die Pläne für die Übernahme des Autovermieters Europcar auf dem Tisch. Nun hat die Europäische Kommission ihre Zustimmung erteilt, womit nach Angaben des VW-Konzerns die letzte Bedingung für das Übernahmeangebot erfüllt worden sei.

Als Teil eines Konsortiums namens Green Mobility Holding sollen gemeinsam mit weiteren Partnern insgesamt mehr als 90 Prozent der Aktien erworben werden. Die Aktionäre von Europcar haben nun bis zum zehnten Juni Zeit, das Angebot anzunehmen. Experten gehen davon aus, dass der Deal zustandekommt.

Ich denke, es wird von der Mehrheit angenommen, auch weil wir in einer sehr unsicheren Börsenphase sind. Sichere Gewinne werden gerne mitgenommen.
Jürgen Pieper, Automobilexperte beim Bankhaus Metzler

Neue Konzernstrategie wegen Carsharing und E-Rollern

Dass die Wolfsburger ihr Angebot in Sachen Mobilität erweitern wollen, kommt nicht von ungefähr. In Zeiten von BlaBlaCar, FlixBus und E-Rollern an jeder Ecke scheint der eigene Wagen immer weiter an Bedeutung zu verlieren. Rund ums Auto soll mit Hilfe von Europcar deshalb ein umfassendes Angebot an Dienstleistungen entstehen, das neben der klassischen Vermietung auch das immer beliebter werdende Carsharing und Mitfahrdienste umfasst.

Mögliche Rückgänge im Verkauf von Autos, dem eigentlichen Kerngeschäft, möchte man auf diesem Weg ausgleichen. Die Suche nach alternativen Einnahmequellen hat also begonnen, dafür nimmt man Risiken in Kauf.

Es geht in erster Linie um die Kontrolle über einen wesentlichen Vertriebskanal. Auch ist Vermieten - siehe Erfolge von Sixt - lukrativ geworden.
Jürgen Pieper, Automobilexperte beim Bankhaus Metzler

BMW und Mercedes ziehen sich zurück

Auch andere Branchengrößen hielten diesen Plan für sinnvoll, wollten sich frühzeitig einen Platz am Tisch der "neuen Mobilität" sichern. Unter dem Namen Share Now hatten BMW und Mercedes bereits 2019 die hauseigenen Carsharing-Dienste zusammengelegt. Mit 11.000 Fahrzeugen in ganz Europa gilt der Anbieter als Marktführer der stationsunabhängigen Autovermietung.

Nun wird Share Now an den Wettbewerber Stellantis verkauft, der unter anderem Marken wie Peugeot, Opel oder Alfa Romeo unter einem Dach bündelt. Vermutlich, weil der Dienst von den beiden Schwergewichten der deutschen Autoindustrie nie profitabel betrieben werden konnte. Experten gehen davon aus, dass das Carsharing für Massenhersteller wie Stellantis oder VW dank günstigerer Modelle und besserer Kostenstrukturen sinnvoller ist.

Hat Volkswagen eine Chance?

Ferdinand Dudenhöfer vom Center Automative Research (CAR) sagte laut Nachrichtenagentur dpa dazu: "Im Volumenmarkt mit preisgünstigen Fahrzeugen hat Share Now am ehesten eine Überlebenschance." Der Plan könnte also aufgehen, auch Autoexperte Pieper sieht in der Übernahme eine Chance für Volkswagen:

Die Downside ist, dass man damit Verluste macht. Das ist angesichts der Marktstellung von Europcar aber wenig wahrscheinlich.
Jürgen Pieper, Automobilexperte beim Bankhaus Metzler

Ob der Deal tatsächlich ein Erfolg wird, hängt letztendlich nicht nur von der Zustimmung der bisherigen Anteilseigner ab. Die neue Strategie, als Massenhersteller künftig auch andere Geschäftsfelder bedienen zu wollen, könnte sich angesichts der guten Voraussetzungen jedoch bezahlt machen.

Teasergrafik: Wo die meisten Allradautos fahren
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