Vonovia biegt bei der Übernahme des Rivalen Deutsche Wohnen auf der Zielgerade ein: Der Konzern will zur Finanzierung acht Milliarden Euro über eine Kapitalerhöhung einsammeln.
Für die Übernahme des einstigen Konkurrenten Deutsche Wohnen will sich der Immobilienkonzern Vonovia rund acht Milliarden Euro über eine Kapitalerhöhung besorgen. Mit den Erlösen sollen Darlehen für den Kauf teilweise zurückgezahlt werden. Vonovia will dabei gut 201 Millionen neue Aktien ausgeben, wie der Bochumer Konzern mitteilte.
Abschluss von Zusammenschluss-Prozess
Die bestehenden Aktionäre erhielten dabei ein Bezugsrecht. Zwei Investoren hätten sich verpflichtet, ihre Bezugsrechte auszuüben. Die Kapitalerhöhung sei zudem durch 14 Banken vollständig übernommen worden. Diese hätten sich zum Erwerb aller neuen Aktien zum Bezugspreis von 40 Euro verpflichtet. Am Freitag hatte die Aktie bei 55,72 Euro geschlossen.
Die Zeichnungsfrist für die Papiere beginne voraussichtlich am Mittwoch und ende am 7. Dezember, hieß es vom Unternehmen. "Mit dieser Kapitalerhöhung schließen wir den Prozess des Zusammenschlusses mit der Deutsche Wohnen ab", erklärte Vonovia-Finanzchefin Helene von Roeder.
Deal vor allem in Berlin Streitthema
Der gemeinsame Marktanteil beträgt in Deutschland rund zwei Prozent. Umstritten ist der Deal vor allem in Berlin, wo Deutsche Wohnen rund 114.000 Wohnungen gehören. Um Kritiker zu besänftigen, hatte Vonovia-Chef Rolf Buch unter anderem eine Begrenzung der regulären Mietsteigerungen in Berlin bis 2026 angekündigt.
- Markt Macht Mieten
Die Mieten in Deutschland steigen seit 15 Jahren immer weiter. Längst ist das nicht nur in den Großstädten so, sondern auch auf dem Land gehen die Preise jetzt durch die Decke. Welche Ideen und Konzepte gibt es, Wohnen wieder bezahlbar zu machen?