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Energiewende : Habeck will Millionen Wärmepumpen bis 2030

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Klimaschutz, Energieeffizienz und mehr Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen: Die Regierung plant bis 2030 den Einbau von sechs Millionen Wärmepumpen. Doch es gibt einen Haken.

Ein Wärmepume des Herstellers Buderus
Soll es bald sehr viele geben: Wärmepume
Quelle: picture alliance / Goldmann

Die Bundesregierung will für eine Wärmewende bei Gebäuden die Abkehr von fossilen Energien aus Russland und zugleich den Klimaschutz vorantreiben. Dazu ist eine Offensive zum Einbau von Wärmepumpen als Alternative zur Öl- und Gasheizung geplant.

Mangel an Fachkräften

Ein großes Problem aber ist ein Mangel an Fachkräften. Wirtschaftsminister Robert Habeck sagte nach einem virtuellen "Wärmepumpengipfel" mit Unternehmen und Verbänden, Ziel seien sechs Millionen Wärmepumpen bis 2030. Im vergangenen Jahr seien 150.000 Wärmepumpen in Deutschland eingebaut worden. 2024 müssten es 500.000 sein. Das sei erreichbar.

Insgesamt gibt es nach Angaben des Ministeriums derzeit rund eine Million installierte Wärmepumpen in Deutschland. Ihr Anteil an den neu installierten Heizungen betrug 2021 aber nur knapp 17 Prozent - Gasheizungen hatten einen Marktanteil von rund 70 Prozent. Die Produktionskapazität für Wärmepumpen sei deutlich gesteigert worden, machte Habeck deutlich. "Aber natürlich gibt es auch eine Reihe von konkreten Problemen, die gelöst werden müssen."

Ministerin: Wärmewende muss bezahlbar sein

Über allem stehe die Frage von Fachkräften, vom Handwerk bis zur Produktion. Um mehr Fachkräfte zu gewinnen, müssten die Weiterbildung stärker unterstützt und Ausbildungsprüfungen angepasst werden. Außerdem gehe es um mehr Zuwanderung aus dem Ausland.

Bauministerin Klara Geywitz sagte, über zwei Förderprogramme über die Staatsbank KfW sollten energetische Stadtsanierung und gebäudeübergreifende Quartierssanierung mitentwickelt werden. Die Wärmewende müsse außerdem bezahlbar sein.

Wärmepumpen müssen sich auch jene leisten können, die mit schmalem Geldbeutel haushalten müssen.
Bauministerin Klara Geywitz

Bereits jetzt Engpässe

Wärmepumpen beziehen einen Großteil der Energie zum Heizen aus der Umwelt, etwa Luft und Grundwasser. Um die Wärme nutzbar zu machen, benötigen sie Strom für Antrieb und Pumpe. Der Strom soll aus erneuerbaren Energien kommen. Das Interesse an Wärmepumpen sei zuletzt stark gestiegen, so dass es bereits jetzt zu langen Lieferzeiten und Engpässen bei der Installation sowie bei den Netzanschlüssen kommen könne, so das Ministerium.

Energieexpertin Lamia Messari-Becker von der Uni Siegen sagt, Wärmepumpen funktionierten gut im Neubau. "Doch die Herausforderungen des Klimaschutzes liegen im Bestand." Hier seien die Gebäude, ihre energetische Qualität oder die Infrastruktur derart unterschiedlich, dass es nicht die eine Lösung geben könne. Die Bundesregierung sollte dringend vielfältige technische Wege zulassen.

Es fehlt eine echte Wärmewende. Man ist immer noch auf Strom fokussiert.
Energieexpertin Lamia Messari-Becker

Das sei ein fataler Fehler, man müsse mehr etwa auch auf Biogas oder Geothermie setzen.

Skepsis bei Gewerkschaften

Die IG Metall verlangte von Handwerksunternehmen bessere Arbeitsbedingungen, um die Klimaziele der Bundesregierung nicht zu gefährden. "Zwei Drittel der jungen, gut ausgebildeten Beschäftigten im Handwerk wandern in andere Branchen ab", erklärte Vorstandsmitglied Ralf Kutzner.

DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell sagte: "Gut ausgebildete Fachkräfte für eine Wärmepumpen-Offensive gäbe es genug. Nur haben die aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen und Bezahlung dem Handwerk den Rücken gekehrt. Wir müssen diese Fachkräfte für die Energiewende zurückgewinnen, statt Laien in mehrwöchigen Crashkursen zu Handlangern zu machen."

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