Klimawandel und Extremwetter:Weinproduktion niedrig wie seit 60 Jahren nicht
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Weltweit wurde 2024 so wenig Wein produziert wie seit 60 Jahren nicht. In Deutschland ging die Produktion um fast zehn Prozent zurück. Extreme Wetterlagen trugen dazu bei.
Die weltweite Weinproduktion ging 2025 um fast fünf Prozent zurück - die in Deutschland sogar um zehn Prozent.
Quelle: dpa
Die weltweite Weinerzeugung ist 2024 nach Branchenangaben wegen extremer Witterungseinflüsse auf den niedrigsten Stand seit über 60 Jahren gesunken. Die Erzeugung sank auf 225,8 Millionen Hektoliter, was ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 4,8 Prozent bedeutet, wie die Internationale Organisation für Rebe und Wein (OIV) im französischen Dijon mitteilte.
Neben dem Klimawandel hätten sich die wirtschaftliche Lage und ein sinkender Konsum, auf den die Winzer sich einstellten, negativ auf die Weinerzeugung ausgewirkt.
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Rückgang der Weinproduktion um fast zehn Prozent in Deutschland
In der Europäischen Union lag die Weinerzeugung mit 138,3 Millionen Hektolitern im vergangenen Jahr um 3,5 Prozent unter der von 2023. In Deutschland, dem viertgrößten europäischen Erzeugerland, sank sie nach den OIV-Daten um 9,8 Prozent auf 7,8 Millionen Hektoliter.
Als extreme Wettereinflüsse nannte die Branchenorganisation unter anderem Starkregen, Hagel, späten Frost im Frühjahr, Trockenperioden und in der Folge dieser Witterung auch Schädlingsbefall.
Italien - als weltweit größte Weinbaunation - verbuchte mit einer Erzeugung von 44,1 Millionen Hektoliter zwar ein Plus, lag aber immer noch sechs Prozent unter dem Fünfjahresdurchschnitt. Frankreich - als zweitgrößter Erzeuger - verzeichnete mit 36,1 Millionen Hektolitern einen Rückgang um 23,5 Prozent und damit die niedrigste Produktion seit 1957.
Spanien - auf Rang drei - bleibt mit einer Erzeugung von 31 Millionen Hektolitern 11,1 Prozent unter dem Fünfjahresschnitt.
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Der weltweite Weinkonsum 2024 wird auf 214,2 Millionen Hektoliter geschätzt, was im Vorjahresvergleich einen Rückgang um 3,3 Prozent und damit die niedrigste Menge seit 1961 bedeutet.
Damit setzt sich ein Trend fort, für den neben kurzfristigen wirtschaftlichen Gründen wie etwa die Inflation ein veränderter Lebensstil und soziale Gewohnheiten und ein anderes Verbraucherverhalten verantwortlich sind.
Trend geht zu teureren Weinen
In der EU sank der Konsum im Vorjahresvergleich um 2,8 Prozent auf 103,6 Millionen Hektoliter, was im Fünfjahresdurchschnitt ein Minus von 5,2 Prozent bedeutet. In Deutschland lag der Konsum mit 17,8 Millionen Hektolitern um drei Prozent niedriger als 2023.
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Der Wert der weltweiten Weinexporte wird für 2024 auf 35,9 Milliarden Euro geschätzt, was nur einen geringfügigen Rückgang gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Auch der durchschnittliche Exportpreis bleibt unverändert bei 3,60 Euro pro Liter.
Das Gesamtpreisniveau ist nach Angaben der Branchenorganisation hoch, unter anderem weil sich der Trend zu höherpreisigen Weinen in den letzten Jahren immer stärker ausgeprägt hat.
Quelle: dpa
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