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Keine Gefahr für Menschen:Blauzungenkrankheit rollt durch Deutschland
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Die Blauzungenkrankheit breitet sich in Deutschland immer weiter aus. Jetzt ist nur noch ein Bundesland nicht betroffen. Gefahr für Menschen besteht aber nicht.
In den vergangenen Wochen rollte den Daten zufolge ein wahrer Virus-Tsunami durch Deutschland: Wurden vom FLI im Juni noch 13 betroffene Tierhaltungen deutschlandweit erfasst, waren es im Juli schon mehr als 1.200. Und allein bis zum 23. August wurden bereits mehr als 4.800 betroffene Betriebe gemeldet.
Blauzungenkrankheit nicht übertragbar auf Menschen
Der Erreger ist nicht auf Menschen übertragbar. Auch Fleisch und Milchprodukte für Blauzungenkrankheit empfänglicher Tiere können bedenkenlos konsumiert werden.
Ursache der Epidemie ist dem FLI zufolge der sogenannte Serotyp BTV-3 des Erregers. Im Laufe des Jahres sei weiter mit immer mehr Fällen und mehr betroffenen Betrieben zu rechnen, heißt es von dem für Tierseuchen zuständigen Bundesinstitut.
Auf jeden Fall wird uns BTV-3 auch noch im kommenden Jahr beschäftigen.
Friedrich-Loeffler-Institut
Die Blauzungenkrankheit ist sehr schmerzhaft und kann - je nach Serotyp unterschiedlich häufig - zum Tod führen. Insbesondere Schafe haben oft starke Schmerzen im Maul und lahmen, wie es vom FLI heißt. Die namensgebende Verfärbung der Zunge hingegen ist eher selten. Bei Rindern verläuft die Krankheit deutlich milder.
Übertrager-Mücke besonders im Warmen aktiv
Die meisten BT-Viren werden durch blutsaugende Mücken aus der Gruppe Culicoides übertragen, sehr kleine Mücken, die zu den Gnitzen gehören. Sie vermehren sich vor allem in der warmen Jahreszeit bei feuchtwarmem Wetter.
Generell gilt Experten zufolge, dass der Klimawandel Ausbrüche der Krankheit begünstigt, weil sie Gnitzen eine leichtere Überwinterung und davon ausgehend eine schnellere Ausbreitung in den Monaten darauf ermöglicht. Zudem begünstigen höhere Temperaturen die Vermehrung des Erregers in den Gnitzen.
Deutscher Handel ohne Auflagen - in der EU eingeschränkt
Aufgrund der Ausbrüche wurde der Status "frei von der Blauzungenkrankheit" für Deutschland ausgesetzt. Tiere aus betroffenen Gebieten dürfen dem FLI zufolge nur nach Testung und Behandlung mit Insektiziden in BTV-freie Gebiete gebracht werden.
Seitdem alle Bundesländer von der Seuche betroffen sind, sollte der Handel innerhalb Deutschlands wieder ohne besondere Auflagen möglich sein.
Deutscher Bauernverband
Der Handel mit BTV-freien Regionen in der EU sei allerdings stark eingeschränkt beziehungsweise an Auflagen gebunden.
Hinzu kommen für Landwirte die Verluste durch die verminderte Milchleistung und verendete Tiere. Während der BTV-8-Epidemie hatten die deutschen Tierseuchenkassen im Jahr 2007 Entschädigungen für 33.233 tote Schafe und 10.240 Rinder gezahlt, wie es beim FLI heißt.
Quelle: dpa
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