Kahn will beim FCB "noch eine Schippe drauflegen"

    von Volker Grube
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    Oliver Kahn bei seiner Vorstellung als designierter Vorstand des FC Bayern München

    Bei seiner Vorstellung als designierter Vorstandschef des FC Bayern München zeigte sich Oliver Kahn gewohnt ehrgeizig. Sein Ziel sei es, die Erfolgsgeschichte des Vereins fortzuschreiben, "und vielleicht noch eine Schippe draufzulegen."

    Der FC Bayern hatte am Dienstag in die Allianz Arena zur Pressekonferenz geladen, um Oliver Kahn als designierten Vorstandschef des FCB vorzustellen. Und der 50 Jahre alte Ex-Nationaltorhüter skizzierte dann auch gleich seine Pläne und Ziele als Führungsfigur des deutschen Rekordmeisters: "Heute beginnt es mit 100 Prozent Bayern München", sagte das neue Vorstandsmitglied Kahn.
    Sein Ziel sei es, '"die Erfolgsgeschichte des Vereins fortzuschreiben. Das ist schon ziemlich reizvoll, und vielleicht noch eine Schippe draufzulegen", so Kahn: "Das entspricht mir selbst und meinem Charakter."

    Bayern-DNA

    Kahn spielte als Torwart und Kapitän von 1994 bis 2008 für den Rekordmeister. "14 Jahre für den FC Bayern München waren eine extrem lange Zeit mit sehr vielen Emotionen. Die DNA steckt so tief in einem drin, dass man diesen Verein nie verlassen kann", so Kahn. Er soll Ende 2021 Karl-Heinz Rummenigge an der Spitze des Vorstandes ablösen. Rummenigge fehlte bei der Vorstellung kurzfristig wegen einer Erkrankung.

    Vereins-Präsident Herbert Hainer sagte, dass Kahn das "erstellte Profil" für den Führungsjob ideal erfülle. Er vereine die drei zentrale Kriterien auf sich: "Absolute Fußballkompetenz, das Bayern-Gen und wirtschaftliche Kompetenz", zählte Hainer auf: "Oliver Kahn ist der richtige Mann für diesen Job."

    Kahn zu Torhüterfrage und Vulkanausbrüchen als Vorstand

    Kahn äußerte sich auch zum jüngst getätigten Bayern-Transfer Alexander Nübel zur neuen Saison. "Das war eine sehr kluge und strategische Entscheidung." Der 23 Jahre alte U21-Nationaltorwart sei ein großes Talent, das der deutsche Rekordmeister zudem ablösefrei verpflichten konnte. Nübels Schritt zum FC Bayern nannte Kahn "sehr mutig". "Alexander Nübel muss seinen eigenen Weg gehen. Er sieht sich in einigen Jahren als Nummer eins. Er ist aber auch bereit, von einem Welttorhüter wie Manuel Neuer zu lernen", sagte Kahn.
    Im Moment spielte das Thema aber noch keine Rolle, so Kahn. Aktuell stehe nur eine erfolgreiche Rückrunde im Fokus. "Für Bayern München kann das Ziel immer nur die Spitze, die Nummer eins sein", sagte der langjährige FCB-Kapitän. "Wir wollen uns nicht erlauben, die Meisterschaft abzugeben. Unsere Serie ist unglaublich, sieben Mal in Folge Meister. Das ist für die Ewigkeit - acht Mal allerdings auch!"
    Man wolle aber nicht nur national um Titel kämpfen: "Die Leistung in der Champions League war überragend. Es ist alles möglich", so Kahn, der am Dienstag ins Trainingslager der Bayern nach Katar reist.
    Auf die Frage, ob er auch als Vorstandsmitglied des FC Bayern wie früher als Torwart ein Vulkan sein werde, der hin und wieder ausbrechen werde, antworte der 50-Jährige gewohnt schlagfertig: "Emotionalität ist sehr wichtig auf dem Platz, und die ist bei Bayern München auch auf der Tribüne angesagt. Aber ich werde nicht durch den Meeting-Raum grätschen."
    Mit Material von dpa