Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plädiert dafür, die Debatte um die Corona-App "mal einfach pragmatisch zu führen". Fragen seien laut Spahn: "Um welche Daten geht es? Wer würde überhaupt Zugriff auf welche Daten haben?" Er nehme die Bedenken in der Bevölkerung gegen die App "sehr sehr ernst". Es gehe um sensible und sehr persönliche Daten.
"Dieser Grundglaube daran, dass Daten, die bei Apple und Google aufgehoben sind, (...) besser geschützt sind als Daten, die in Deutschland auf Servern - auch staatlich kontrolliert - liegen, (...) diesen Glauben verstehe ich manchmal nicht", sagt Spahn. Diese Debatte müsse auch geführt werden.
Ziel der Corona-App: Infektionsketten schnell unterbrechen
Ziel der Corona-App sei es, möglichst schnell alle Kontaktpersonen einer infizierten Person aus den letzten Tagen ermitteln, informieren und auffordern zu können, zu Hause zu bleiben. "Infektionsketten schnell zu unterbrechen", das sei das Ziel der Corona-App. "Das ist einer der wichtigsten Schlüssel auch auf dem Weg in einen neuen Alltag und im Umgang mit diesem Virus", sagt Spahn.
Dabei gehe es um einen Alltag, "der eben so viel Alltag auch bedeuten soll wie möglich - und gleichzeitig das Infektionsrisiko für alle soweit als möglich reduziert". Diese Balance sei nur Schritt für Schritt zu erreichen.
Spahn: Zwischen medizinischen Masken und Alltagsmasken unterscheiden
In der Debatte um die Maskenpflicht rät der Gesundheitsminister, zwischen Masken für Ärzte, Pflegekräfte und alle im Gesundheitswesen Tätigen und den textilen Alltagsmasken zu unterscheiden. Bei den medizinischen Masken sagt der CDU-Politiker klar: "Ja, da brauchen wir noch mehr."
"Eine solche Alltagsmaske, die muss richtig auf und abgesetzt werden", betont Spahn. Man dürfe sich nicht ständig ins Gesicht fassen. "Und sie muss auch richtig sterilisiert werden."
Der richtige Gebrauch sei sehr, sehr wichtig, damit tatsächlich das Infektionsrisiko gesenkt und nicht erhöht werde.