Verteidigungswall: Putins Strategie gegen Kiews Offensive

    Russischer Verteidigungswall:Putins Strategie gegen Kiews Offensive

    |
    Zu sehen ist Russlands Präsident Wladimir Putin im Vordergrund, sowie eine grafische Übersicht der russischen Verteidigungslinie in der Ukraine im Hintergrund.

    Seit Wochen wird die ukrainische Gegenoffensive erwartet. Offenbar bereitet sich Russland seit Monaten darauf vor. ZDFheute live spricht darüber mit Militärökonom Marcus Keupp.

    So bereitet sich Putin auf die ukrainische Frühjahrsoffensive vor - Was passiert bei ZDFheute live?

    Seit Wochen wird die ukrainische Gegenoffensive erwartet.Wenn die Frühjahrsoffensive starte, sei das deutlich zu erkennen, heißt es immer wieder aus Kiew. Aber wie bereitet sich Putin darauf vor? Satellitenbilder zeigten schon im vergangenen Jahr den Ausbau russischer Verteidigungslinien – etwa im besetzten Osten in der Donbass-Region. Von Gräben und Beton-Pyramiden sogenannter Drachenzähne als Panzersperren wurde berichtet. Ähnliche Sperren wurden im Süden aufgebaut, offenbar sogar auf der seit 2014 annektierten Krim.
    Der Verteidigungsexperte Brady Africk vom American Enterprise Institute markiert in einer Karte Befestigungen entlang von Fernstraßen im besetzten Teil der Südukraine sowie verstärkte Verteidigungslinien hinter der Front. Zeigt das Moskaus Befürchtung, dort besonders angreifbar zu sein? Und fehlt es Russland durch den Kampf um Bachmut an Truppen, um die Front im Süden zu verteidigen?
    Bei ZDFheute live spricht Victoria Reichelt mit Militärökonom Marcus Keupp von der ETH Zürich über Russlands Vorbereitungen auf die ukrainische Frühjahrsoffensive. ZDF-Reporter Dara Hassanzadeh ist in der Nähe der Front unterwegs und berichtet von dort.

    "Pentagon Leaks" mit pessimistischer Einschätzung zur ukrainischen Frühjahrsoffensive  

    Details zu den ukrainischen Plänen hält Kiew bislang unter Verschluss. Wo und wann eine mögliche Offensive startet, ist daher unbekannt.
    Aus geheimen Unterlagen des Pentagons zum Krieg in der Ukraine, die zuletzt geleakt wurden, geht hervor, dass die US-Regierung dem ukrainischen Militär keine entscheidenden Gebietseroberungen zutraut. Als Grund für diese pessimistische Prognose wird vor allem die mangelnde militärische Ausrüstung der Ukraine genannt.
    Die Einschätzungen aus den sogenannten "Pentagon Leaks" stammen zwar aus dem Februar. Die USA stehen mit dieser Beobachtung aber nicht allein da. Auch deutsche Militärexperten sehen nicht das Potenzial für eine breit angelegte Offensive entlang der Frontlinie – der Grund für die skeptische Beurteilung ist derselbe:

    Das hat ein bisschen was mit den begrenzten Ressourcen zu tun, mit begrenzter Ausrüstung, mit begrenzter Munition und mit begrenzter Sollstärke. Dann kann man den Bogen schlagen zu westlichen Waffenlieferungen, die zwar erfolgt sind, aber doch nicht in dem Umfang, in dem es die Ukraine erwartet hat.

    Markus Kaim, Experte für Sicherheitspolitik

    Um die Ukraine weiter zu unterstützen, trifft sich an diesem Freitag die Ukraine-Kontaktgruppe auf der US-Militärbasis im rheinland-pfälzischen Ramstein. Dort wollen die westlichen Unterstützerstaaten über neue Waffenlieferungen und Munitionsnachschub beraten. Am Dienstag teilte die Bundesregierung mit, die versprochenen Patriot-Flugabwehrsysteme an die Ukraine übergeben zu haben.

    Mehr aus ZDFheute live