Mit der Einnahme der russischen Region Kursk wollte die Ukraine ursprünglich Druck machen in künftigen Verhandlungen. Doch inzwischen droht dort tausenden ukrainischen Soldaten eine Einkesselung.
Russische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben in Kursk mehrere von ukrainischen Truppen besetzte Orte zurückerobert. Bereits Ende vergangener Woche hatten sie ihre Angriffe in der Grenzregion zur Ukraine verstärkt und Bodengewinne gemacht.
Für den ukrainischen Präsidenten Selenskyj könnten die Rückschläge in der strategisch wichtigen Region Kursk ein Desaster bedeuten - auch
angesichts des Streits mit den USA.
Ukraine vor Verhandlungen unter Druck
Wie sich die Rückschläge in der ukrainisch-russischen Grenzregion auswirken, darüber spricht Alica Jung mit ZDF-Reporterin Isabelle Tümena und Militärexperte Nico Lange.
Strategische Bedeutung der Kursk-Region
Im August 2024 hatten ukrainische Truppen 1300 Quadratkilometer der russischen Region Kursk eingenommen, um ein Druckmittel für künftige Verhandlungen zu haben. Damit sollte sichergestellt werden, dass Russland im Falle der Aufnahme von Waffenstillstandsverhandlungen auch über einen Teil seines eigenen Kerngebiets verhandeln müsste.
Die Einnahme sollte zeigen, dass die Ukraine in der Lage ist, die Gebiete der Kursker Region als Verhandlungsmasse zu nutzen, und beispielsweise Russland zu zwingen, seine Truppen aus der Ostukraine abzuziehen.
Mitte Februar hatte Russland jedoch mindestens 800 Quadratkilometer zurückerobert und zuletzt eine groß angelegte Fallschirmjägeroffensive aus mehreren Richtungen gestartet. Diese droht jetzt, die Nachschublinien und potenziellen Rückzugswege der Ukraine abzuschneiden.
Mit Material von Reuters, dpa, ZDF