Wagner-Chef kündigt Bachmut-Abzug an

    Bricht Putins Front ein?:Wagner-Chef droht mit Bachmut-Abzug

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    Wagner-Chef Prigoschin vor Ukrainekarte

    Prigoschin macht den Kreml für massive Verluste verantwortlich und droht mit Konsequenzen. ZDFheute live spricht darüber mit Ex-NATO-General Ramms und Russland-Expertin Klein.

    Wagner-Chef kündigt Abzug aus Bachmut an - Was passiert bei ZDFheute live?

    Mit einer Videobotschaft und Nachrichten auf seinem Telegram-Kanal sendet der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, seine Wut auf die russische Militärführung in die Welt. Seinen Truppen drohe ein "sinnloser Tod" in der ostukrainischen Stadt Bachmut, denn es fehle an Munition – und zwar massiv. Den Mangel beziffert Prigoschin auf "70 Prozent". Und er droht: Die Wagner-Gruppe werde sich am 10. Mai aus Bachmut zurückziehen. Ein Datum mit Symbolkraft: Am 9. Mai wird traditionell in Russland der Sieg über die Nationalsozialisten 1945 groß gefeiert. Wenn die Wagner-Söldner einen Tag später ein strategisch wichtiges Ziel aufgeben, was bedeutet das für Putins Front?
    Immer wieder kritisierte der Wagner-Chef in der Vergangenheit die russische Militärspitze, dabei vor allem Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow. Sie seien persönlich dafür verantwortlich, dass seine freiwilligen Truppen im Kampf für Russland sterben. "Schoigu! Gerassimow! Wo ist meine verdammte Munition?", brüllt Prigoschin in einem Video wütend in die Kamera. Kreml-Sprecher Peskow sagte zu Prigoschins drastischen Worten, er könne diese nicht kommentieren. Das russische Verteidigungsministerium meldete legiglich weitere russische Angriffe in Bachmut.
    Immer wieder kritisierte der Wagner-Chef in der Vergangenheit die russische Militärspitze, dabei vor allem Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow. Sie seien persönlich dafür verantwortlich, dass seine freiwilligen Truppen im Kampf für Russland sterben. "Schoigu! Gerassimow! Wo ist meine verdammte Munition?", brüllt Prigoschin in einem Video wütend in die Kamera. Kreml-Sprecher Peskow sagte zu Prigoschins drastischen Worten, er könne diese nicht kommentieren. Das russische Verteidigungsministerium meldete legiglich weitere russische Angriffe in Bachmut.
    Das ukrainische Militär sieht bei den Russen auch - anders als von Prigoschin dargestellt - keinen Munitionsmangel. "Allein heute wurde in Bachmut und Umgebung 520 Mal aus Artillerie unterschiedlichen Typs geschossen", erklärte Armeesprecher Serhij Tscherewatyj. Der eigentliche Hintergrund der Erklärungen Prigoschins seien die hohen Verluste der Söldnertruppen von 100 und mehr Toten pro Tag.
    Wie steht es um das Verhältnis von Prigoschin zum Kreml? Kann Russland die ukrainische Offensive abwehren, wenn die Wagner-Gruppe abzieht? Und wo steht Putin im Machtkampf zwischen dem Söldner- und dem Armeechef? Darüber sprechen wir bei ZDFheute live mit Ex-NATO-General Egon Ramms und Russland-Expertin Dr. Margarete Klein von der Stiftung Wissenschaft und Politik

    Sabotageakte und mutmaßliche Anschläge

    Entgleiste Züge, brennende Treibstofflager, gekappte Stromleitungen – in den vergangenen Tagen werden immer mehr mutmaßliche Sabotageakte und Angriffe auf russischem Territorium bekannt, am Mittwoch zudem zwei angebliche Drohnenangriffe auf den Kreml. Ein Regierungssprecher bezeichnete den Vorfall als "Mordanschlag" auf den russischen Präsidenten. Experten schließen allerdings aus, dass Putin dadurch ernsthaft in Gefahr gewesen sein könnte. Nach russischen Schuldzuweisungen an die Ukraine und die USA warnte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell Moskau davor, "diesen angeblichen Angriff nicht als Vorwand für eine fortgesetzte Eskalation des Krieges zu benutzen".

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