In einer eindringlichen Videoansprache hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an Deutschland gewandt. Vor dem Deutschen Bundestag übte er deutliche Kritik an Deutschlands Russland-Politik.
Selenskyj sagte, zwar sei er dankbar für die bisherigen Sanktionen gegen Russland, diese würden jedoch nicht ausreichen.
Deutschland, so der ukrainische Präsident weiter, habe nicht genug getan zu haben, um den Krieg zu verhindern.
Deutschland habe daran mitgewirkt, eine Mauer zu errichten, um die Ukraine zu isolieren und Russland auszuliefern, sagte er. Als Beispiel nennt er das lange Festhalten an der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 und die Weigerung des Westens, der Ukraine eine Mitgliedschaft in der Nato zu ermöglichen.
An Bundeskanzler Olaf Scholz richtet der ukrainische Präsident zum Abschluss seiner rund zehnminütigen Rede den Appell:
Am Mittwoch hatte Selenskyj bereits in einem dringlichen Appell vor beiden Kammern des US-Kongresses mehr Unterstützung der westlichen Verbündeten gefordert: Es müsse jede Woche neue Sanktionen gegen Russland geben, während die Ukraine dringend mehr Waffen und eine Flugverbotszone brauche.
Mehr zur Rede in unserem Beitrag:
- "In Europa wird ein Volk vernichtet"
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat in einer Rede die Abgeordneten des Bundestags zu mehr Unterstützung aufgerufen. In Europa werde "ein Volk vernichtet", kritisierte er.
Die Lage in der Ukraine
Tag 22 des Krieges: Die Kämpfe in der Ukraine gehen unvermindert weiter - unter anderem in der Nähe der Hauptstadt Kiew. Am frühen Morgen trafen Trümmerteile einer abgeschossenen russischen Rakete einen Wohnblock. Mindestens ein Mensch starb, weitere wurden verletzt. Zuvor war bei einem russischen Luftangriff auf die umkämpfte Hafenstadt Mariupol ein Theater zerstört worden. Mehr als Tausend Menschen hatten dort Schutz gesucht. Angaben über Verletzte und Tote gibt es bislang nicht. Russland dementierte den Angriff.
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Russlands Angriff auf die Ukraine dauert an. Es gibt Sanktionen gegen Moskau, Waffen für Kiew. Aktuelle News und Hintergründe zum Krieg im Blog.
Mit Materialien aus dpa, afp und AP